Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr
Historie
Streiflichter durch die Geschichte
Die Ursprünge des Landes-Krankenhauses Steyr liegen im Plauzenhof. Die Geschichte des Plauzenhofes lässt sich bis ins Jahr 1567 zurückverfolgen.
Als 1679 die Pest in Niederösterreich wütete und auf das Land ob der Enns überzugreifen drohte, wurde der Plauzenhof von der Stadt Steyr angekauft. 1713 griff die Pest tatsächlich auf Steyr über. Der Plauzenhof wurde als Pest-Lazarett verwendet und war dann in der Folge Spital und Siechenhaus zugleich.
Das Tauziehen um die Gründungserlaubnis
1844 wurde von der Stadt Steyr an den Kaiser eine Eingabe gerichtet, dem Orden der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul das Krankenhaus zu übergeben. Nach jahrelangem Hin und Her wurde schließlich am 15. August 1849 ein Übernahmevertrag mit dem Orden der Barmherzigen Schwestern abgeschlossen. Nach einigen Umbaumaßnahmen konnte das Spital mit 39 Betten eröffnet werden. Mit Zunahme der Bevölkerungszahl, bedingt durch die steigenden Beschäftigungszahlen in der Werndlschen Waffenfabrik, entstand eine Situation, die den Magistrat im Jahre 1894 zwang, das Öffentlichkeitsrecht für das städtische Krankenhaus anzustreben.
Im Auf und Ab der Entwicklung
Die Jahre 1892 bis 1916 waren vom Wirken des Arztes Dr. Viktor Klotz geprägt. Dr. Klotz war ein Schüler Billroths. Er übernahm als Primararzt die Leitung des Krankenhauses und entfaltete unter schwierigsten Bedingungen eine hervorragende chirurgische Tätigkeit. Bedingt durch das Anwachsen der Bevölkerung, verbunden mit einer steigenden Zahl von Kranken wurde die Raumnot unerträglich. Angesichts der Untätigkeit der Stadtverwaltung sah Primar Klotz keine andere Möglichkeit mehr, als sich mit der ganzen Misere an die Öffentlichkeit zu wenden. Private Initiativen der Therese Praschak und des Bierbrauers Johann Haratzmüller legten dann den finanziellen Grundstein für den Neubau des Krankenhauses. Ein Viertel der späteren Baukostensumme wurde damit aufgebracht. 1916 war es dann so weit; der Neubau konnte eröffnet werden.
Vom Bürgerspital zum modernen Regionalkrankenhaus
Der Weltkrieg und dessen Folgen hatten auch in Steyr einen politischen Wandel gebracht. Auf die Liberalen und Nationalen, die Jahrzehnte hindurch die Stadt dominiert hatten, folgten im Jahre 1919 die Sozialdemokraten. Die wirtschaftliche Unsicherheit der Zwischenkriegszeit machte es den Schwestern immer schwerer, ihre Aufgabe zu erfüllen. Aufgrund der tristen finanziellen Situation der Stadt Steyr wurde das Krankenhaus 1930 dem Land Oö. übereignet.
Eine neue Ära nahm ihren Anfang: die Ära des allgemeinen öffentlichen Krankenhauses Steyr.
Meilensteine
- 1679 Ankauf des Plauzenhofes in Aichet durch die Stadt Steyr zur Verwendung als Pest-Lazarett
- 1849 Ausbau des Pflegehauses Plauzenhof zu einem Spital mit 39 Betten
- 1916 Neubau des Krankenhauses am derzeitigen Standort
- 1930 Übernahme des Spitals durch das Land Oberösterreich
- 1949 Inbetriebnahme der Kinder- und Säuglingsstation
- 1952 Inbetriebnahme der Unfallstation
- 1954 Inbetriebnahme der Internen Abteilung
- 1955 Implementierung einer HNO-Abteilung
- 1965 Einrichtung des Instituts für Anästhesiologie
- 1968 Inbetriebnahme der Bauten Pathologie u. Gynäkologie. Die Barmherzigen Schwestern beenden ihre Tätigkeit.
- 1970 Eröffnung der Augenstation
- 1971 Neue Anstaltsküche erstmals mit zentralem Speiseverteilungssystem
- 1973 Fertigstellung des Unfall- und Lungengebäudes
- 1977 Eröffnung des Betriebskindergartens
- 1982 Errichtung der Dialysestation
- 1984 Etablierung des Institutes für Physikalische Medizin
- 1986 Eröffnung der Orthopädie
- 1994 Inbetriebnahme des Chirurgischen Zentrums und des Medizinischen Ausbildungszentrums
- 2000 Eröffnung des erweiterten Pathologiegebäudes
- 2001 Abschluss der Generalsanierung des Erstbaues und Etablierung der Neurologie
- mit 1.1.2002 Übernahme in die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG
- 2002/03 Schaffung des Eltern-Kind-Zentrums
- 2005 Das Zentrum für Innere Medizin und Psychosomatik Enns wird dem LKH Steyr angeschlossen. Eröffnung Haus 7 (Psychiatrie)
Neue Zentralsterilisation (AEMP) - 2006 Inbetriebnahme der Neubauten Haus 1 und 11 (Orthopädie, HNO, Unfallchirurgie, OP und Wirtschaftsgebäude) und des Parkhauses
- 2008 Bezeichnung als „Lehrkrankenhaus“ der Med. Universität Innsbruck
- 2009 Inbetriebnahme des neuen Intensivzentrums mit Stroke Unit und RCU
- 2009 Die Sehschule der Abteilung für Augenheilkunde geht in Betrieb.
- 2010 Start der Kinder- und Jugendpsychosomatik
- 2011 Etablierung einer eigenen Palliativstation
- 2013 Eröffnung des Endoskopiezentrums. Das Zentrum für Innere Medizin und Psychosomatik Enns wird geschlossen.
- 2014 Eröffnung der interdisziplinären Tumorambulanz und interdisziplinären Gastroenterologischen Ambulanz
- 2015 Eröffnung der interdisziplinären Brustambulanz
- 2016 „100 Jahre LKH Steyr“
- 2017 Zertifizierung Brustgesundheitszentrum
- 2018 Zertifizierung Selbsthilfefreundliches Krankenhaus
- 2019 Zertifizierung Baby-friendly Hospital
- 2020 Zusammenführung Klinikum Kirchdorf und Klinikum Steyr zum Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum
- 2021 Jubiläum „50 Jahre Augenheilkunde“
- 2022 Jubiläum „40 Jahre Dialyse“
- 2023 Neue Kinderambulanz
- 2023 Spatenstich Zu- und Umbau
- 2023 Rezertifizierung Baby-friendly Hospital
- 2024: „Da Vinci“ OP-Roboter nimmt seinen Betrieb auf