Natürlich ist man in Sorge, wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Es besteht Unsicherheit, wo man dafür rasch und zielgerichtet Hilfe bekommt? Beim Hausarzt? Beim Facharzt? Oder gleich in der Notaufnahme im Spital? Womöglich braucht es auch gar keinen Arzt, weil meine Erkrankung es zulässt, dass ich mich selbst versorge.
Auf dieser Seite möchten wir Sie bei der Wahl des richtigen Ansprechpartners unterstützen. Faktum ist, wer Hilfe an der richtigen Stelle sucht, erspart sich oft unnötige Wege, Wartezeiten und auch Kosten.
Nur in den wenigsten Fällen braucht es eine Versorgung in der Notaufnahme des Spitals. Wenn doch, steht ein top-ausgebildetes Notfallteam zur Verfügung.
Krank? Da geht´s lang.
TELEFONISCHE GESUNDHEITSBERATUNG UNTER 1450
Bei unklaren Gesundheitsproblemen und Gesundheitsfragen die Anlaufstelle Nummer eins. Speziell geschultes Personal steht für eine telefonische Gesundheitsberatung rund um die Uhr und kostenlos zur Verfügung. Sie geben Hilfe und Tipps zur Selbsthilfe, vor allem bei kleineren Beschwerden und sind eng vernetzt mit dem hausärztlichen Notdienst (Tel.: 141) und selbstverständlich auch mit der Rettung (Tel.: 144), an die sie, falls erforderlich, direkt weiterverweisen.
HAUSÄRZTINNEN/PRIMÄRVERSORGUNGSZENTREN
Bei akuten Erkrankungen (z. B. Infektionen, Hausausschläge), bei länger bestehenden Beschwerden (z. B. Rückenschmerzen) oder chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes) ist die Hausärztin/den Hausarzt die ersten AnsprechpartnerIn. HausärztInnen sind „AllrounderInnen“ und können viele Erkrankungsbilder versorgen, heilen oder lindern. Sollte es nötig sein, weist sie/er an eine Fachärztin/einen Facharzt oder an eine (Notfall)Ambulanz in einem Krankenhaus zu.
HAUSÄRZTLICHER NOTDIENST: Unter 141 erfahren Sie außerhalb der Ordinationszeiten und am Wochenende, welche Ärztin/welcher Arzt für Sie zuständig ist!
FACHÄRZTINNEN
Für die fachärztliche Kompetenz gibt es eigene Ordinationen im niedergelassenen Bereich oder auch Ambulanzen in den Spitälern (Terminambulanzen!). Besteht Bedarf einer fachärztlichen Begutachtung, überweisen die HausärztInnen an diese spezialisierten KollegInnen. Für bestimmte Fachbereiche wie Gynäkologie, Augenheilkunde oder auch Kinderheilkunde benötigt man hingegen keine Überweisung und kann sich direkt einen Termin bei den jeweiligen FachärztInnen vereinbaren.
RETTUNGSDIENST 144
Jedenfalls bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall Rettungsdienst kontaktieren.
NOTFALLAMBULANZEN im Spital
Wie der Name schon sagt, sollte man eine Notfall- oder Akutambulanz nur im Notfall aufsuchen, etwa wenn man beispielsweise akut unerträgliche Schmerzen oder Atemprobleme bekommt, Brustenge verspürt o. ä. oder wenn man einen Unfall (Sturz, Kopfverletzungen, Schnittverletzungen mit Blutverlust etc.) hatte. Die Teams der Notfallambulanzen helfen Menschen, die DRINGEND medizinische Hilfe benötigen. Ebenso verhält es sich mit der Alarmierung der Rettung unter der Nummer 144.
Sie sind richtig im Krankenhaus mit
akuter Atemnot
akuten Herzbeschwerden
- akuter Brustschmerz oder Druck im Brustkorb
- unangenehm empfundenes Herzrasen
- Kreislaufkollaps mit nachfolgendem Bewusstseinsverlust
akuten Schlaganfallsymptomen
- Sehstörungen
- Sprach-/Sprechstörungen
- einseitiger Schwäche/Gefühlsstörung an Gesicht, Armen, Beinen
- akutem Schwindel/Gangstörung
- akuten, starken Kopfschmerzen
- Bewusstseinstrübung
starken Bauchschmerzen, Bluterbrechen, Blutungen
Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall kontaktieren Sie den Rettungsdienst (144)
Sie sind NICHT richtig im Krankenhaus mit:
- einfachen Infekten (Schnupfen, Fieber über weniger als drei Tage/ohne Fernreise)
- Durchfallerkrankungen (seit weniger als drei Tagen/ohne Erbrechen)
- Harnwegsinfektionen (ohne Fieber/Flankenschmerzen)
- Gelenksschmerzen ohne Verletzung (Ellbogen/Hände/Knie/Füße)
- einfachen Hautdefekten (Insektenbiss, Zeckenbiss, Akne, Sonnenbrand)
- länger bestehenden, gleichbleibenden Beschwerden (z. B.: Kreuz-/Rückenschmerz)
Weniger bedrohliche Beschwerden sollen von der Hausärztin/vom Hausarzt abgeklärt bzw. behandelt werden. Sie/er entscheidet, ob eine Zuweisung in eine Facharztordination oder ins Klinikum notwendig ist.
Bedenken Sie, dass das Notfallteam im Klinikum für wirkliche Notfälle zur Verfügung stehen muss.
Die Wartezeit und Reihung erfolgt daher nach Dringlichkeit. Während Sie warten, wird anderen in einer bedrohlicheren Situation geholfen.
Nehmen Sie folgende Unterlagen mit
- nach Möglichkeit Einweisung von der Hausärztin/ vom Hausarzt oder der Fachärztin/dem Facharzt
- Versicherungskarte, ev. Impfausweis
- Kontaktdaten von Angehörigen
- vorbereitete Informationen:
1. Welche Beschwerden habe ich und seit wann?
2. Welche Vorerkrankungen habe ich?
3. Welche Medikamente nehme ich regelmäßig ein? (Liste mit Name, Dosierung und Einnahmezeitpunkt, bestenfalls Medikamente mitnehmen)
4. Habe ich Allergien/Unverträglichkeiten?
Wir benötigen oft dieselben Informationen: Wenn Sie uns dabei unterstützen, trägt dies zu einer schnelleren Abklärung bei.
Hausapotheke – was Sie zu Hause haben sollten:
Medikamente bei einfachen Infekten
- fiebersenkende Medikamente (z. B.: Paracetamol)
- entzündungshemmende Medikamente (z. B.: Ibuprofen)
- schleimlösende Medikamente (z. B.: Acetylcystein)
- abschwellende Nasentropfen (z. B.: Phenylephrin)
Medikamente bei Schmerzen
- Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen (z. B.: Diclofenac)
- Bauchschmerzen (z. B.: Metamizol)
Medikamente bei anderwertigen Beschwerden
- bei Übelkeit (z. B.: Metoclopramid)
- bei Durchfall (z. B.: Medikamente zum Aufbau der Darmflora)
Sonstige sinnvolle Utensilien
- Fiebermesser
- Blutdruckmessgerät
- Verbandsmaterial
Sprechen Sie Ihre Behandlung mit der Hausärztin/dem Hausarzt ab und bedenken Sie etwaige Unverträglichkeiten!
Angehörigenbetreuung – besprechen Sie frühzeitig:
Ob und wie die Versorgung von betagten Menschen zu Hause z. B. auch nach einem Klinikaufenthalt, noch gewährleistet ist
- durch Angehörige
- mit Unterstützung mobiler Dienste
- (zunehmend) nicht mehr
Um welche Alternativen soll ich mich kümmern?
- Pflegeunterstützung für zu Hause
- betreubares Wohnen
- Alten-/Pflegeheime
Besprechen Sie Therapiezielentscheidungen für Akut- und Notfallsituationen frühzeitig:
- Welche Form der Abklärung oder Behandlung möchte ich im Alter in Anspruch nehmen
Neben der Hausärztin/dem Hausarzt helfen Ihnen in diesem Fall Sozialberatungsstellen in den Bezirken.
www.land-oberoesterreich.gv.at/25569.htm