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Zuweiser Informationen
Die nephrologische Versorgung ist ein Teilbereich der Inneren Medizin 1 im PEK Steyr. Diese beinhaltet die Durchführung von Hämodialysebehandlungen (ca. 10.000/Jahr), die Betreuung und Einschulung von Patienten welche Peritonealdialyse durchführen, sowie die ambulante und stationäre Betreuung von Patienten nach Nierentransplantation, mit Glomerulonephritiden (inkl. Durchführung von Nierenbiopsien), hereditären Nierenerkrankungen oder akuten Nierenversagen. Weiters erfolgt in der Nierenambulanz die Aufklärung und Vorbereitung zur Nierenersatztherapie (z.B. bei Diabetiker), sowie die metabolische Diagnose und Prophylaxe von Patienten mit wiederkehrenden Nierensteinen. Auch Plasmaseparationsbehandlungen können an unserer Abteilung durchgeführt werden.
Welcher Patient benötigt einen Nephrologen?
Die aktuellen Leitlinien empfehlen die Vorstellung beim Nephrologen, wenn der Verdacht auf eine Nierenerkrankung besteht. Dieser Verdacht sollte immer geäußert werden, wenn die eGFR unter 60ml/min, eine Proteinurie (mit/ohne Hämaturie) oder eine Strukturveränderung an der Niere (z.B. multiple Zysten) besteht. Auch eine unklare Blutdruckerhöhung oder schwierige Blutdruckeinstellung (trotz mehr als 3 Antihypertensiva) kann ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein.
Die Zuweisung sollte unabhängig vom Alter, jedoch unter Einbeziehung der Gesamtsituation des Patienten und der realistischen Therapieziele erfolgen.
Wie kann ein Termin vereinbart werden?
Damit die Dringlichkeit des Termins richtig eingeschätzt werden kann, ist eine Anmeldung des Patienten durch einen Arzt wünschenswert. Bei akuten Nierenversagen sollte der Patient in die Notfallaufnahme des Krankenhauses überwiesen werden – diese nimmt dann Kontakt mit den Nephrologen auf.
Besteht keine hohe Dringlichkeit, so kann auch der Patient selbst einen Termin vereinbaren. Die Wartezeit für einen Termin beträgt dann 2-3 Monate.
Bitte erklären Sie den Patienten, dass er vorhandene Befunde (Labor, Ultraschall, Röntgen, Arztbriefe, Medikamentenliste,…) mitnehmen soll.
Nach der Begutachtung des Patienten wird ein Ambulanzbrief an Sie gesendet. Dieser beinhaltet die Diagnose sowie das weitere Procedere und ob der Patient weitere Kontrollen in der Nierenambulanz benötigt. Die Fertigstellung des Arztbriefes kann dabei manchmal längere Zeit in Anspruch nehmen. Bei dringenden Befunden werden die Patienten direkt von uns telefonisch kontaktiert.
Was sind unsere Hauptaufgaben?
Unsere primäre Aufgabe ist es für den Patienten eine sichere und effektive Dialysebehandlung zu gewährleisten. Dies beinhaltet auch die Pflege und Observanz des Dialysezuganges, welche im Idealfall ein Dialyseshunt sein sollte. Weiters werden die kardiovaskulären Komorbiditäten regelmäßig evaluiert und therapiert (Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Diabetes). Zusätzlich wird Augenmerk auf eine effektive Behandlung der Anämie (Erythropoetin und Eisen i.v. bei Dialyse) und des Knochenstoffwechsels (sekundärer Hyperparathyreoidismus) gelegt. Bei Therapieumstellung erhält der Patient ein Rezept und einen Ausdruck der aktuellen Medikamentenliste. Auch eine Ernährungsberatung oder psychologische Unterstützung wird von uns organisiert.
Welche Therapie können nur eingeschränkt übernommen werden?
Patienten mit Nierenversagen leiden auch häufig unter einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, welche zu Ulzerationen an den Beinen führen kann. Regelmäßige Verbandwechsel während der Dialysebehandlung sind wegen der Kontamination der Wunde mit Keimen nicht möglich. Aufgrund des engen Zeitplans der Dialyseschichten sind auch Verbandswechsel vor oder nach der Dialyse nur in Ausnahmefällen (akute Verschlechterung der Wunde) möglich. Die primäre Wundversorgung muss zu Hause erfolgen, wird aber durch das Wundmanagement im Krankenhaus unterstützt.