Unsere SpezialistInnen:
- OA Dr. Alireza Gol
- OA Dr. Georg Hieslmair
Behandlungsspektrum:
- Abklärung unklarer Schulterschmerzen
- Impingmentsyndrom (Einengungssyndrom)
- Rotatorenmanschettenverletzung
- Kalkschulter (Verkalkungen der Rotatorenmanschette)
- Verletzung des Kapsel-Bandapparates (Instabilität der Schulter)
- Frozen Shoulder (Schultersteife)
- Verletzungen des Schultereckgelenkes (frische bzw. chronische Verletzungen)
- Schlüsselbeinbruch (frische Frakturen bzw. veraltete nicht verheilte Frakturen)
- Sämtliche Knochenbrüche im Bereich der Schulter
- Omarthrose (Arthrose der Schulter)
- Akromioclaviculargelenksarthrose (Arthrose des Schultereckgelenkes
- Bizepssehnenverletzung
Rotatorenmanschettenrisse:
Definition:
Die Rotatotenmanschette (RM) besteht aus 4 Muskeln, die mit ihren Sehnen an den großen und kleinen Muskelhöckern des Oberarmkopfes ansetzen. Sie umgeben förmlich den Oberarmkopf bzw. das Schultergelenk. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Zentrierung des Oberarmkopfes im Schultergelenk. Sie stabilisieren und bewegen den Oberarm.
Wie entstehen Rotatorenmanschettenverletzungen?
Verletzungen der RM können durch ein Unfallereignis oder durch Abnützungsvorgänge entstehen. Typisch für traumatisch bedingte Sehnenrisse nach einem Trauma sind akut auftretende starke Schmerzen, mit deutlicher Funktionseinschränkung der Schulter. Demgegenüber entstehen die Beschwerden bei degenerativen Rissen schleichend und können ebenfalls beträchtliche Schmerzen und Funktionseinschränkung der Schulter verursachen.
Wie kann man eine Rotatorenmanschettenverletzung nachweisen?
Durch eine klinische Untersuchung und einige gezielte Tests kann man durchaus Hinweise für eine Verletzung der RM gewinnen. Im Anschluss kann die Ultraschalluntersuchung weitere Hinweise für die richtige Diagnose liefern. Der Goldstandard für die Diagnose der RM-Verletzung ist jedoch die Magnetresonanzuntersuchung (MRI), die zusätzlichen Informationen für die Behandlung liefert. Hierbei kann man einerseits den Rissverlauf und die Retraktion der Sehne, anderseits auch den Zustand der Muskulatur der Manschette gut beurteilen,. Alle diese Erkenntnisse liefern wichtige Hinweise für die Therapieentscheidung.
Behandlung der Rotatorenmanschettenverletzung
Viele Faktoren sind bei der Therapiefindung ausschlaggebend. Neben individuellen Faktoren, wie sportlichen Ansprüchen und Beschwerdegrad sind vor allem auch anatomische Faktoren für die Behandlung wichtig. Ausmaß und Zeitpunkt der Verletzung, Retraktionsgrad der Sehne sowie Muskelschwund der betroffenen Teile der Manschette sind genauso zu berücksichtigen, wie die knöchernen Engen im Ansatzbereich der Sehne.
Konservative Therapie
Eignet sich vor allem bei kleinen Rissen, die oft nicht die gesamte Dicke der Sehnen umfassen, bzw. bei veralteten Rissen, die bereits eine deutliche Retraktion und Muskelatrophie aufweisen. Die konservative Therapie zielt mit Zuhilfenahme von Medikamenten, Injektionen sowie dem großen Spektrum der physikalischen Maßnahmen darauf ab, die Schmerzen zu reduzieren und insgesamt die Funktion der Schulter zu verbessern, wobei dadurch üblicherweise die Rupturen nicht zur Heilung gebracht werden können.
Operative Behandlung:
Offene RM-Rekonstruktion:
Die Sehnen werden über einen Hautschnitt an den Knochen refixiert. Das wird aber nur mehr in Ausnahmenfällen durchgeführt
Arthroskopische Behandlung:
Bereits seit vielen Jahren ist die Schulterarthroskopie das Standardverfahren zur Behandlung der RM-Rupturen. Hierbei werden über einem kleinen Schnitt, eine Minioptik mit angeschlossener Kamera ins Gelenk eingeführt. Über weitere kleine Schnitte, können die notwendige Instrumente eingesetzt werden. Durch die Arthroskopie ist die genaue Beurteilung der anatomischen Strukturen möglich, die Pathologien können exakter beurteilt und behandelt werden und das umliegende Gewebe kann geschont werden.
Bei Versorgung der RM-Verletzungen wird die Sehne mit speziellen Ankersystemen wieder am Knochen fixiert. Zusätzlich kann auch eine knöcherne Enge am Schulterdach, oft bedingt durch Knochensporne, entfernt werden (subakromiale Dekompression). Im Rahmen der Schulterarthroskopie sind wir auch in der Lage Begleitpathologien, wie z.B. Verletzungen der langen Bizepssehne oder Kapsel-Bandverletzungen, zu adressieren.
Bei veralteten RM-Verletzungen kann manchmal eine vollständige Rekonstruktion der Sehnen nicht mehr möglich sein. In solchen Fällen können, je nach Beschwerdebild und Bewegungsumfang der Schulter, unterschiedliche Verfahren angewendet werden, die für jeden Patienten individuell entschieden werden. Möglich wäre unter anderem nur eine Debridement der Schulter, wo entzündete gereizte Gewebe entfernt werden und die lange Bizepssehne durchtrennt wird, oder eventuell eine Teilrekonstruktion der RM und zusätzlich eine sogenannte superiore Kapselrekonstruktion, entweder mit durchtrennter langer Bizepssehne oder Ersatzmaterialien, mit dem Ziel die Schmerzen zu reduzieren und die Gesamtfunktion der Schulter zu verbessern.
Weitere Verfahren sind die Muskeltransferoperationen, wo Brustmuskeln oder Rückenmuskeln als Ersatz für die nicht rekonstruierbaren Anteile der RM umfunktioniert werden. Diese Verfahren werden im Allgemeinen offen durchgeführt.
Bei chronischen RM-Ruptur, mit zusätzlicher Arthrose, besteht auch die Möglichkeit der Implantation einer inversen Schulterprothese, mit der man doch eine deutliche Funktionsverbesserung und Schmerzreduktion erreichen kann.
Nachbehandlung:
Im Allgemeinen ist die Nachbehandlung der Schulteroperationen recht aufwendig und langwierig. Nach Sehnenrekonstruktionen wird die Schulter in einem Schulter-Arm-Verband für 3 bis 6 Wochen ruhiggestellt. Die Bewegungstherapie beginnt üblicherweise 3 Wochen nach der Operation. Die ersten 3 Wochen wird die Schulter nur passiv mobilisiert, erst 6 Wochen nach der Operation darf aktiv mobilisiert werden. Eine Rehabilitation, ca. 12 Wochen nach der Operation, ist zu empfehlen.
Nach Debridement und Tenotomie der langen Bizepssehne ist eine Ruhigstellung der Schulter nicht erforderlich. Somit kann der Patient unmittelbar nach der Operation einer Physiotherapie zugeführt werden.