Tumorerkrankungen
Tumorerkrankungen der Lunge und des Brustkorbs
Der Verdacht einer Tumorerkrankung ist für Sie als PatientIn sehr belastend. Unser gemeinsames Ziel ist es Ihnen eine individualisierte Lungentumor-Therapie ohne zeitliche Verzögerung anbieten zu können. Unabdingbar in dieser Situation ist eine rasche, schonende und sichere Diagnosestellung. Wir führen hierfür eine bildgebende Ganzkörper-Diagnostik und Bronchoskopie mit Lungen- und Lymphkonten-Gewebsentnahmen in unserer Abteilung durch. Hierzu stehen uns – je nach Wunsch und aktuellem Befinden unserer Tumorpatienten – sowohl eine tagesklinische als auch eine stationäre Betreuung zur Verfügung.
Die Entnahme einer Gewebeprobe ist für die Diagnosestellen und weitere Therapie von zentraler Bedeutung.
Bronchoskopische Diagnostik
Tumore können in den Atemwegen, im Lungengewebe selbst, im Bereich des Brustkorbs und in den Lymphknoten um die Atemwege herum und im Mittelfeld („Mediastinum“) zwischen den beiden Lungenhälften auftreten.
Lungentumorpatienten werden bei uns nach dem Standard eines Lungentumorzentrums mit allen bronchoskopisch notwendigen Techniken (transbronchiale Lungenbiospien unter Röntgen-Durchleuchtung; Lymphknoten-Staging mit Einsatz des endobronchialen Ultraschalls (EBUS) uvm.) diagnostiziert. Zudem lassen wir molekularbiologische Zusatzuntersuchungen einschließlich Rezeptoranalysen am entnommenen Lungentumorgewebe durchführen (sog Mutationsanalysen, NGS-Sequencing, Liquid biopsy). In einer fächerübergreifenden Tumorkonferenz besprechen wir in einer Expertenrunde individuelle Therapie-Entscheidungen für Lungentumor-PatientInnen, einschließlich aller neuerer Therapieoptionen, wie beispielsweise zielgerichtete und Immuntherapien.
Diagnostische Punktionen
Tumore können auch im Lungenmantel, am Brustfell oder in der Brustwand lokalisiert sein. Diese Tumore sind der Bronchoskopie nicht zugänglich. In solchen Fällen können wir unter örtlicher Betäubung eine ultraschallgesteuerte Punktion von außen durchführen. Dabei wird der Tumor im Ultraschallbild dargestellt und die Punktionsnadel über eine Führung am Ultraschallkopf unter Sicht in den Tumor eingeführt.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Radiologie ist es auch möglich, den Tumor computertomographisch darzustellen und zeitgleich eine periphere Lungenbiopsie von außen durchführen. Dies findet nach lokaler Betäubung statt.
Wie geht es weiter?
Die entnommenen Gewebsproben werden direkt in PEK Steyr in der Abteilung für Pathologie ausgewertet. Dies beinhaltet auch die Untersuchung von Mutationen am Tumor einschließlich molekularbiologische Methoden, wie das NGS (new generation sequencing) und die Liquid Biopy. Die Ergebnisse werden zusammen mit den anderen bei Ihnen erhobenen Befunden, insbesondere den Röntgenbefunden, in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Dort erarbeiten wir in Kooperation mit weiteren Experten der verschiedenen Fachabteilungen aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum und dem KUK in Linz gemeinsam für Sie den besten Weg zu einer individuellen Therapie. Dabei orientieren wir uns an nationalen und internationalen Leitlinien.
Bronchoskopische Therapie
Bei Tumorerkankungen kann die Bronchoskopie auch therapeutisch eingesetzt werden. Frühformen von bestimmten Tumoren an den zentralen Atemwegen können endoskopisch entfernt werden. Unter günstigen Voraussetzungen kann so in Einzelfällen eine größere Operation vermieden werden. In fortgeschrittenen Stadien können Lungentumore auch Engstellen („Stenosen“) der Atemwege verursachen, die bronchoskopisch beseitigt werden können.