Babyblues, Wochenbettdepression
Der Babyblues
Die sogenannten "Heultage"
Die Geburt eines Kindes leitet eine massive Veränderung des bisherigen Lebens ein. Die Erschöpfung nach der anstrengenden Geburt, der Schlafmangel und die hormonelle Veränderung sind bei vielen Frauen dafür verantwortlich, dass sie am zweiten bis vierten Tag traurig, ängstlich und weinerlich sind. Das ist eine ganz normale Reaktion und kein Anlass zur Sorge.
Mögliche Veränderungen der Stimmung nach der Geburt
- Traurigkeit, Schwermütigkeit
- erhöhte Empfindsamkeit
- Ängstlichkeit
- Reizbarkeit, Pessimismus
- Ruhe- und Schlaflosigkeit
- Schwierigkeiten bei der Konzentration, Müdigkeit, Erschöpfung
- häufiges Weinen
- Stimmungsschwankungen (vom Weinen zu herzlichem Lachen)
Die Symptome sollten ernst genommen werden, sind aber bei liebevoller Zuwendung und Unterstützung durch den Partner oder Angehörige meist nach einigen Tagen überstanden. Nehmen Sie sich die Zeit, sich an die neue Rolle des „Mutterseins“ zu gewöhnen.
Wochenbettdepression
oder Postwartale Depression
Eine Wochenbettdepression kann sich innerhalb der ersten drei Monate nach einer Geburt entwickeln und der Anfang kann im Babyblues sein.
Gekennzeichnet ist sie durch:
- Erschöpfung
- Gefühl der inneren Leere
- Appetitmangel
- Schuldgefühle
- Sorge um das Kind, widersprüchliche Gefühle dem Baby gegenüber
- niedergeschlagene Grundstimmung, Traurigkeit, häufiges Weinen
- Angstattacken, Panikzustände
- Schlafprobleme
- körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Antriebsmangel, Kreislaufschwäche etc.
- Suizidgedanken
- Konzentrationsschwäche, ständige Müdigkeit
- Desinteresse an allgemeinen Dingen
- sexuelle Unlust
Wenn einige dieser Punkte auf Sie zutreffen oder Ihnen an Ihrer Partnerin auffallen, ist eine professionelle Hilfe anzuraten. Setzen Sie sich mit der betreuenden Nachbetreuungshebamme, Ihrer Hausärztin/Gynäkologin oder Ihrem Hausarzt/Gynäkologen in Verbindung. Sie werden Ihnen geeignete Beratungsstellen oder Fachärztinnen/Fachärzte empfehlen.
Sie können sich selbst mit dem EPDS Fragebogen testen (Edinburgh Postnatale Depression Skala). Die Punkteauswertung besprechen Sie bitte unbedingt mit Ihrer Nachbetreuungshebamme oder Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen.
Unsicherheit im Umgang mit dem Baby ist am Anfang ganz normal. Lassen Sie sich durch Hilfe und Unterstützung im Spital, aber auch zu Hause durch Angehörige Sicherheit vermitteln.
Wenn Ihr Baby viel schreit, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie etwas falsch machen, sondern dass auch die Kinder anfangs Schwierigkeiten haben können, sich an die neue Umgebung anzupassen.
Im Wochenbett hat man ein besonderes Bedürfnis nach Ruhe. Bitten Sie deshalb Ihre Verwandten, Freundinnen und Freunde, die Besuche in Grenzen zu halten.
Gefühlskrisen
im Wochenbett
» Treffen mehrere Punkte zu, könnte Ihnen ein Gespräch guttun. | |
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Weinen | Anspannung |
Reizbarkeit | Angst |
Wut | Ruhelosigkeit |
Schlaflosigkeit | Emotionalität |
Erschöpfung |
» Treffen mehrere Punkte zu, sollten Sie sich Unterstützung holen. | |
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häufiges Weinen | Interesselosigkeit |
Reizbarkeit | Angst |
Wut | Stimmungsumschwünge |
Schlafstörungen | Zweifel |
Müdigkeit | Überforderung |
Verstimmung | Körpersymptome |
Appetitlosigkeit | Leugnen des Zustands |
» In diesem Fall ist Unterstützung von außen dringend notwendig. | |
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Symptome der Tabelle 2 stark ausgeprägt | Panikattacken |
Aufgedrehtheit | schwere Angstzustände |
geringes Schlafbedürfnis | Atembeschwerden |
leichte Ablenkbarkeit | Schwindel |
Fahrigkeit | Schüttelfrost |
Reizbarkeit | sich ständig wiederholende negative Gedanken |
leichte Erregbarkeit |