Kreuzweh zählt zu den Volksleiden und beeinträchtigt die Lebensqualität zahlreicher Menschen. Für die Infiltration der Lendenwirbelsäule ist die Radiologie des Klinikums bekannt. Nun bringt eine Erweiterung der radiologischen Schmerztherapie im Klinikum Freistadt neue Hoffnung für PatientInnen mit Rücken- und Nackenschmerzen. „Es ist eine wichtige Ergänzung in der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen, insbesondere für solche, die von der Wirbelsäule ausgehen“, sagt Prim. Dr. Michael Hofko, Leiter des Instituts für Radiologie.
Die neuen Anwendungen der Schmerztherapie betreffen vor allem die Halswirbelsäule und die Schaufensterkrankheit. „Mit der Computertomographie ist es möglich den Ausgangspunkt der Schmerzen genau zu lokalisieren und so lotst uns das CT wie ein Navigationssystem zur richtigen Stelle, an der die Medikamente gespritzt werden sollen“, erklärt Prim. Dr. Hofko die Vorteile dieser minimal-invasiven und risikoarmen Methoden.
Zu den neuen Verfahren zählen:
CT-gesteuerte Infiltrationen der Halswirbelsäule: Erweiterung der bisher vorwiegend auf die Lendenwirbelsäule fokussierten Infiltrationen. Diese Methode ermöglicht eine präzise Behandlung von Schmerzen im Nackenbereich, die häufig durch Verspannungen, Fehlhaltungen oder degenerative Veränderungen verursacht werden.
Intrathekale Volonisierung bei neurogener Schaufensterkrankheit: Eine spezifische Behandlung für Patienten, die aufgrund einer hochgradigen knöchernen Wirbelkanalenge nur wenige Meter schmerzfrei gehen können. Durch die direkte Applikation von entzündungshemmenden Medikamenten in den Wirbelkanal können betroffene PatientInnen eine signifikante Schmerzlinderung erfahren.
Weiters umfasst das Therapieangebot die bewährten Methoden der CT-gezielten Schmerztherapie:
Facettgelenksinfiltration: Bei Verschleiß der Zwischenwirbelgelenke werden Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente direkt an die betroffenen Gelenke appliziert.
Wurzelinfiltration: Zielgerichtete Behandlung bei Schmerzen, die durch Bandscheibenvorfälle und die daraus resultierende Kompression von Nervenwurzeln entstehen, durch Injektionen in das umliegende Gewebe.
Epidurale Infiltration: Applikation von Medikamenten in den Epiduralraum der Wirbelsäule, ähnlich dem „Kreuzstich“, zur Schmerzlinderung bei Bandscheibenvorfällen.
Durch die Infiltration werden die Schmerzen deutlich reduziert, sodass eine physikalische Therapie möglich wird. „Begleitend zur Infiltration sollte deshalb Physiotherapie und eventuell gezieltes Krafttraining durchgeführt werden“, sagt Primar Michael Hofko.
Für die Behandlung ist eine Überweisung des Hausarztes oder eines Facharztes für Orthopädie, Traumatologie oder Neurologie erforderlich (Kassenleistung). Die Infiltrationen werden meist ambulant durchgeführt, einzig bei der „intrathekalen Volonisierung“ ist eine stationäre Aufnahme notwendig. Terminvereinbarung unter 05 055476-36755 von 8 bis 12 Uhr oder per Online-Anmeldung über die Website www.ooeg.at/fr/fachbereiche/radiologie/terminanfrage.