Am Boden zu sein und von dort aufzustehen ist ein wirksames Lernangebot für Bewegungsfähigkeit und Balance in jedem Lebensalter. Auch SeniorInnen sollten keine Scheu davor haben, sich regelmäßig auf den Boden zu begeben, erklärt Michaela Füreder, Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester und ausgebildete Kinaesthetics-Trainerin am Klinikum Freistadt: „Sich auf verschiedenste Weise zu bewegen ist die beste Vorsorge für das Alter.“ Und: „Bewegungen bewusst wahrzunehmen und insbesondere keine Angst vor dem Liegen oder Sitzen auf dem Boden zu haben, hilft, Stürzen vorzubeugen“, so Füreder.
Für zu Hause hat sie zahlreiche Tipps parat, wie man Bewegungen bewusst wahrzunehmen und dadurch die eigene Bewegungskompetenz erhalten oder sogar erweitern kann:
Stehen Sie vom Sessel nicht nur frontal nach vorne auf, sondern probieren Sie es auch einmal seitlich aufs Knie oder auf einen Tisch gestützt (siehe Foto). Was ist für Sie weniger anstrengend? Bei welcher Variante können Sie jederzeit stoppen, das Tempo oder die Richtung bewusst gestalten und ändern? Wo haben Sie mehr Kontrolle über die Bewegung?
Legen Sie sich nicht immer auf die gleiche Art und Weise ins Bett: Probieren Sie es z.B. über die Seitenlage.
Wenn Sie schon im Bett liegen, versuchen Sie dort jeden Körperteil zu rollen: Bein, Becken, Brustkorb, Arme und Kopf. Machen Sie sich die Vielfalt der Richtungsmöglichkeiten bewusst!
Gehen Sie auch einmal barfuß durch Wohnung, Haus und Garten. Nehmen Sie mit den Füßen bewusst die verschiedenen Untergründe – Teppich, Fliesen, Holzboden, Gras, etc. – wahr. Die Füße bewusst zu spüren, kann helfen, Stürzen vorzubeugen.
Ein Tipp besonders für alle Omas und Opas: Setzen Sie sich zu den Kindern auf den Boden und spielen Sie dort mit ihnen! Trauen Sie sich auch im Alltag regelmäßig, auf den Boden zu gehen!