Radiotherapie
Radioonkologie - Strahlentherapie
Die Radiotherapie im Überblick
Die Radiotherapie ist eine Behandlungsform, die alleine oder in Kombination mit anderen Therapien (z. B. Chemo-, Antikörpertherapie, Operation ...) angewandt wird. Im Gegensatz zu einer medikamentösen Therapie (wie z. B. der Chemotherapie) ist die Radiotherapie eine lokale Therapie. Sie wirkt nur im tatsächlich bestrahlten Gewebe im Bereich des Tumors, nicht aber im ganzen Körper.
Im Laufe der Therapie wird eine genau festgelegte Strahlendosis verabreicht. Die Dosis wird zur Schonung des gesunden Gewebes bzw. zur Optimierung des Therapieprozesses in Einzeldosen verabreicht. Die PatientInnen müssen deshalb mehrere Wochen lang (in der Regel sechs bis acht Wochen) zur täglichen Bestrahlung (MO–FR) ins Krankenhaus kommen.
Die Bestrahlung selbst dauert jeweils nur wenige Minuten und ist absolut schmerzfrei.
Die Angst vor einer Verstrahlung oder davor, dass Sie als PatientIn selbst Strahlung abgeben könnten, ist absolut unbegründet. Die Funktionsweise einer Strahlentherapie ist vergleichbar mit Licht. Wenn man den Lichtschalter einschaltet, brennt die Glühbirne und es ist hell, drückt man den Schalter wieder, erlischt die Lampe und es wird finster. Während einer Strahlentherapie verhält es sich genau so. Nur für einen kurzen, genau berechneten Zeitraum wird bestrahlt. Sobald das Bestrahlungsgerät ausgeschaltet ist, ist keine Strahlung mehr vorhanden.
Die Radiotherapie kann auch bei gutartigen Erkrankungen wie Entzündungen, Narbenwucherungen oder Sehnenverdickungen mit sehr geringer Dosis zum Einsatz kommen.
Wie wirkt die Radiotherapie?
Die Körperzellen vermehren sich durch eine ständige Zellteilung. Eine gezielt verabreichte Strahlung unterbindet diese Teilung. Das gilt allerdings sowohl für gesunde als auch für krankhaft veränderte Zellen.
Während gesunde Zellen über einen intakten Reparaturmechanismus verfügen und sich wieder regenerieren, werden kranke Zellen vernichtet, der Tumor stirbt ab.
Formen der Radiotherapie
Die Radiotherapie kann zur alleinigen Behandlung von Tumoren verwendet werden. In Verbindung mit einer Chemotherapie dient sie vor einer Operation zur Verkleinerung des Tumors, nach einer Operation kann sie vorbeugend verabreicht werden. Das Ziel dabei ist, dass nach einer Operation noch mikroskopisch kleine Tumorreste im Körper verbleiben können, die auf diese Weise unschädlich gemacht werden.
Während bei einer kurativen Radiotherapie die Heilung der Erkrankung angestrebt wird, stehen bei der palliativen Radiotherapie die Linderung von Schmerzen und eine Tumorverkleinerung im Vordergrund.
Das Erstgespräch
In einem ausführlichen Informationsgespräch erfahren Sie alles über die geplanten Bestrahlungen. Nutzen Sie die Möglichkeit, über Ihre Ängste und Sorgen zu sprechen, die meisten davon können im Erstgespräch auf einfache Art und Weise genommen werden. Wenn Sie möchten, können Sie auch eine Person Iihres Vertrauens zum Gespräch mitnehmen.
Durchführung der Radiotherapie
Die Bestrahlung von Tumoren basiert auf maßgeschneiderten, individuellen Therapieplänen. Zur Behandlung werden hochmoderne Geräte, sogenannte Linearbeschleuniger, verwendet, die die berechnete Dosis exakt in das Tumorgewebe einstrahlen.
Während der Bestrahlung müssen Sie in Rückenlage ruhig auf einem Behandlungstisch liegen. Zur exakten Positionierung werden Lagerungsbehelfe wie z. B. Polster, Keile etc. verwendet.
Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten und kann nicht gespürt werden.
Vorbereitung für eine Radiotherapie
Nachdem es sich bei einer Radiotherapie um eine exakt berechnete und punktgenaue Therapieform handelt, sind die Vorbereitungen wichtig und umfangreich.
Computertomographie, Bestrahlungsplanung, bildunterstützte Bestrahlung
Die Computertomographie (CT) ist ein schmerzloses Untersuchungsverfahren, mit dessen Hilfe eine genaue Aussage über Größe und Lage von Organen aber auch von Tumoren gemacht werden kann. Mithilfe der CT-Aufnahmen kann die weitere Bestrahlungsplanung vorgenommen werden.
Die Bilder und Daten der Computertomographie werden mit einem speziellen Computerprogramm verarbeitet. Ein Team aus ÄrztInnen, MedizinphysikerInnen und RadiologietechnologInnen erstellt damit einen exakten und für jede Patientin/jeden Patienten individuell zugeschnittenen Bestrahlungsplan. U. a. werden in diesem Plan die Eindringtiefe der Strahlung, die Größe des bestrahlten Volumens oder der Einstrahlwinkel festgelegt.
Bei der ersten Bestrahlung und im Laufe der gesamten Serie wird mittels einer speziellen Technik geprüft, ob das Zielgebiet im Inneren des Körpers korrekt bestrahlt wird, damit wird eine genaue Erfassung garantiert (bildunterstützte Bestrahlung).
Nebenwirkungen einer Radiotherapie
Wie bei jeder Therapie können Nebenwirkungen auftreten, diese sind je nach Erkrankung und Ausdehnung des Bestrahlungsvolumens unterschiedlich. Sie werden darüber ausführlich im Erstgespräch informiert. Nach Abschluss der Therapie bilden sich die Nebenwirkungen im Wesentlichen zurück.