Im Auftrag der Ärztekammer führte die Eidgenössische Technische Hochschule (EHT) Zürich vergangenes Jahr die bislang größte und professionellste Evaluierung der ärztlichen Ausbildung in Österreich durch. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Von den ausgeschickten Fragebögen kamen in Oberösterreich 54 Prozent ausgefüllt wieder retour - was deutlich mehr als im Österreichschnitt ist. Trotzdem müsste die Rücklaufquote noch deutlich höher ausfallen - in der Schweiz sind es 70%. Die Ärztekammer Oberösterreich hat nun die Ergebnisse für Oberösterreich gemeinsam mit den Spitalsträgern - die OÖG vertreten durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung Mag. Dr. Franz Harnoncourt - vorgestellt.
In puncto Ausbildungsqualität schnitt Oberösterreich ebenfalls sehr gut ab, landete im Gesamtschnitt auf Rang 1 und erhielt die Note 4,61. Die Benotung folgt dem Schweizerischen System und beinhaltet auch Kommazahlen. Die Bestnote wäre eine 6 und nicht eine 1 wie bei uns. Zwischen 3,5 und 6 liegt der Bereich, in dem man positiv ist, liegt man nach dem Schweizer Notensystem unter 3,5 wäre es ein Nichtgenügend.
Die Bewertung erfolgte zu insgesamt 90 Fragen in acht Themenfeldern: Globalbeurteilung der Ausbildungsstätte, Fachkompetenzen, Lernkultur, Führungskultur, Fehlerkultur, Entscheidungskultur, Betriebskultur und evidenzbasierte Medizin.
Hier ein paar Detailergebnisse:
Es hat sich in der Studie gezeigt, dass die kleinen Abteilungen mehrheitlich besser abgeschnitten haben, als die sehr großen Abteilungen mit vielen Turnusärztinnen und -ärzten. Dennoch wollen wir die großen Ausbildungs-Einheiten nicht vergessen und einige nennen, die teilweise relativ hohe prozentuelle bzw. nominelle Rücklaufquoten hatten und überdies recht gut bewertet wurden. Da sind etwa:
- Pyhrn-Eisenwurzen, Steyr, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde: Rücklaufquote 10/12 und eine Note von 5,6
- Kepler Universitätsklinikum Linz, Abteilung für Innere Medizin 1: Rücklaufquote 8/8 und eine Note von 5,6
- Salzkammergut-Klinikum, Standort Vöcklabruck, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Rücklaufquote 7/10 und eine Note von 5,5