Kompakt-Info Gallensteine
Gesundheitswissen to go
Gallensteine - Steine im Körper
Fast 30.000 Österreicher werden jährlich wegen Problemen mit der Gallenblase oder den Gallenwegen im Krankenhaus behandelt. Die häufigste Ursache hierfür sind Gallenblasensteine oder kurz Gallensteine.
Bei sogenannten Gallensteinen handelt es sich um verfestigte Bestandteile der Gallenflüssigkeit, wobei man Cholesterin- und Pigmentsteine unterscheiden kann. Ihre Größe kann von einigen Millimetern bis hin zu wenigen Zentimetern reichen. Sie können einzeln, mehrfach oder als feinster Gallensand bzw. Gallengrieß vorliegen.
Risikofaktoren
Die wichtigsten Risikofaktoren werden mit den sogenannten „6 f“ zusammengefasst: fat (Übergewicht), female (weibliches Geschlecht), fair (heller Hauttyp, fourty (Alter über 40 Jahre), fertile (Schwangerschaft) und family (familiäre Veranlagung).
Beschwerden
Etwa 75% der Gallensteinträger haben keine Beschwerden und die Steine bleiben jahrelang unentdeckt oder werden erst durch Zufall bei einem Ultraschall gesehen. Treten Beschwerden auf, so tun sie dies am häufigsten in Form einer Gallenkolik. Typische Anzeichen dafür sind krampfartig auf- und abwallende Schmerzen im rechten oder mittleren Oberbauch, die in den Rücken oder die Schulter ausstrahlen können. Erste Vorboten eines Gallensteinleidens können auch unbestimmte Beschwerden, wie etwa ein Völlegefühl nach fettreichen Speisen sein.
Behandlung
Gallensteine, die keinerlei Beschwerden verursachen, müssen in der Regel auch nicht behandelt werden. Bei Verdacht auf eine Gallenkolik sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Krampflösende und schmerzstillende Medikamente helfen, heilen allerdings nicht das ursächliche Gallensteinleiden. Um Komplikationen zu verhindern wird eine operative Entfernung der Gallenblase empfohlen.
Eine mögliche Folge eines Gallensteinleidens ist die Entzündung von Gallenblase oder Gallengängen. Eine akute Gallenblasenentzündung (Cholecystitis) macht sich durch starke Oberbauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost bemerkbar. Kommt es zu einem Abgang der Gallensteine aus der Gallenblase in die Gallenwege spricht man von einer Choledocholithiasis. Auch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann die Folge sein, denn der Ausführungsgang der Drüse mündet gemeinsam mit dem Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm. Verlegt nun ein Stein den gemeinsamen Ausgang zum Darm, kann es zu einem Rückstau von Verdauungssäften in die Bauchspeicheldrüse kommen, was in weiterer Folge zu deren Entzündung führt. In diesem Fall wird mit einer speziellen Technik, der eingeklemmte Stein per Endoskop entfernt (ERCP = endoskopische retrograde Cholangio-Pankreatikographie), um in weiterer Folge die Gallenblase ohne große Schnitte zu entfernen. Die Entfernung der Gallenblase ist heutzutage eine Routineoperation und erfolgt fast immer laparoskopisch, also mit der sogenannten Schlüssellochtechnik. Drei bis vier kleine Schnitte reichen dafür aus. Das bedeutet für die Patienten weniger Schmerzen nach der Operation, raschere Erholung und nur winzige Narben.
Vorbeugung
Wer ausgewogen isst und Übergewicht vermeidet, kann das Risiko für Gallensteine vermindern. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Cholesterin und anderen tierischen Fetten sollten nur selten auf dem Speiseplan stehen. Auch ein Verzicht auf fetten Käse, Schlagobers und üppige Nachspeisen lohnt sich.