Die Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung mit Hospiz- und Palliativ-Leistungen wird bis 2027 schrittweise ausgebaut. Das Land OÖ hat mit dem Betrieb der stationären Hospize und Tageshospize an zukünftig fünf Standorten die St. Barbara Hospiz GmbH beauftragt, hinter der sieben renommierte Eigentümer aus dem Gesundheits- und Sozialwesen stehen.
„Gemeinsam mit unseren starken Gesundheitspartnern arbeiten wir geeint an dem Ziel, schwer erkrankten Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens in einen schützenden Mantel einzuhüllen, an der Hand zu nehmen und würdevoll zu begleiten“, sagt Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander. Ein bedarfsgerechtes Hospiz- und Palliativangebot stellt für sie einen wichtigen Schwerpunkt der Gesundheitspolitik in Oberösterreich dar. „Im stationären Hospiz geht es in erster Linie um die Linderung von Symptomen unserer leidenden Mitmenschen, die Erreichung einer bestmöglichen Lebensqualität für die Betroffenen in der letzten Lebensphase und die Unterstützung der Angehörigen in dieser schwierigen Zeit. Die große Achtung vor der Hospizarbeit und die hohe Wertschätzung durch die öffentliche Hand in Oberösterreich kann auch daran gemessen werden, dass die Versorgung in diesem Bereich einen hohen Stellenwert hat. Mit dem jetzt vorliegenden Hospizausbauplan wollen wir die Versorgung weiter ausbauen und damit stärken.“
Breite Trägerschaft von starken Partnern für stationäre Hospize und Tageshospize in Oberösterreich
„In den St. Barbara Hospizen stehen wir dafür ein, schwerkranken Menschen ein lebenswertes Leben bis zum Ende zu ermöglichen“, erläutert Mag. Rudolf Wagner, Geschäftsführer der Sankt Barbara Hospiz GmbH. „Seit 12. Februar können wir dabei nicht nur auf die Finanzierung durch das Land OÖ, sondern auch formell auf den Rückhalt aller Krankenhausträger in Oberösterreich und des OÖ Roten Kreuzes setzen, die gemeinsam als Eigentümer hinter unseren Einrichtungen stehen.“ Die OÖ Gesundheitsholding, die Kreuzschwestern Europa Mitte und die Franziskanerinnen von Vöcklabruck sind seit 12. Februar 2024 Miteigentümer der Hospiz-Gesellschaft. Somit halten die Elisabethinen Linz-Wien, die Vinzenz Gruppe, das OÖ Rote Kreuz sowie die OÖ Gesundheitsholding jeweils 19 Prozent, die Barmherzigen Brüdern Linz, die Franziskanerinnen von Vöcklabruck und die Kreuzschwestern Europa Mitte jeweils acht Prozent an der Sankt Barbara Hospiz GmbH. Gemeinsam garantieren diese sieben Player im Gesundheitswesen die Versorgung von Menschen in Oberösterreich, die ein stationäres Hospiz oder ein Tageshospiz benötigen.
„Für die OÖG als größten Gesundheitsversorger Oberösterreichs ist es wichtig und unverzichtbar, eine flächendeckende Versorgung mit Hospizbetten in OÖ anzubieten und daher die gemeinsame Trägerschaft des St. Barbara Hospizes mitzutragen. Gerade Menschen in unheilbaren Krankheitssituationen sind auf professionelle, empathische und würdevolle Begleitung angewiesen – es ist schön und wichtig, dass dieses trägerübergreifend ermöglicht ist“, sagt Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖ Gesundheitsholding GmbH.
„Das St. Barbara Hospiz ist ein Ort, an dem Menschen ihr Leben in einer wohltuenden und würdevollen Atmosphäre zu Ende leben können, wenn das zuhause nicht mehr möglich ist. Hier erhalten sie kompetente Pflege und Betreuung, aber vor allem auch menschliche Zuwendung. Wir stellen dafür gemeinsam mit unseren Partnern, den Ordenskrankenhäusern, der OÖG und dem OÖ Roten Kreuz, den Rahmen zur Verfügung“, erklärt Sr. Barbara Lehner, Generaloberin und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien. Dieser Rahmen umfasst die räumlichen Möglichkeiten zur Unterbringung der Hospizeinrichtungen ebenso wie die fachliche Unterstützung durch die Krankenhausorganisationen und die Struktur der Freiwilligenarbeit des OÖ Roten Kreuzes.
Ausbauplan für flächendeckende Hospizversorgung in OÖ
Ergänzend zu den schon länger etablierten Palliativabteilungen der Krankenhäuser und den mobilen Hospiz- und Palliativteams betreibt die St. Barbara Hospiz GmbH derzeit zwei stationäre Hospize in Linz und Ried im Innkreis mit insgesamt 16 Hospizplätzen. Im laufenden Jahr wird am Standort in Linz die erste Tageshospizeinrichtung dazukommen. Für 2025 steht mit der Eröffnung von stationärem Hospiz und Tageshospiz in Vöcklabruck der dritte Standort am Plan. Bis 2027 wird der Versorgungsausbau noch weitergehen und dann auch Standorte in Wels und Steyr umfassen. Insgesamt stehen dann 40 stationäre und 30 Tageshospizplätze in Oberösterreich zur Verfügung, aufgeteilt auf die fünf Standorte Linz, Ried, Vöcklabruck, Wels und Steyr.
„Wir arbeiten für ein großes Ziel. Dafür, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Heute – und bis ins hohe Alter. Und wir haben das Ziel, unheilbar kranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen nicht alleinzulassen, sondern sie zu begleiten und ein Sterben in Würde und Geborgenheit zu ermöglichen. Daher werden wir in ganz Oberösterreich entsprechende Angebote schaffen“, freut sich Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
„Das Land Oberösterreich hat uns mit der Umsetzung dieses Ausbauplans und dem Betrieb der Hospize an den fünf definierten Standorten in unserem Bundesland beauftragt“, ergänzt Rudolf Wagner. „Die breit aufgestellte Trägerschaft ist dafür nicht nur von symbolischer Bedeutung. Vielmehr können wir dadurch sicherstellen, dass vor Ort mit dem jeweiligen Krankenhaus in guter Zusammenarbeit eine optimale, qualitativ hochwertige Versorgung der Bewohner*innen und Gäste erfolgen kann.“ Die Kernaufgabe der Pflege und Begleitung werden durch das Team des St. Barbara Hospiz selbst erbracht, ergänzende medizinische und therapeutische Leistungen werden vom jeweiligen Krankenhaus ergänzt.
„Menschen am letzten Weg begleiten und auch deren Angehörigen Halt geben: Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospiz- und Trauerbegleitung im OÖ. Roten Kreuz sorgen dafür, dass Menschen in Ausnahmensituationen Vertrauen und Geborgenheit spüren. Ziel ist, ihnen ein erfülltes Leben in Würde bis zuletzt zu ermöglichen. Respekt, Zeit, Menschlichkeit, Beistand und Trost spielen dabei eine große Rolle. Im stationären Hospiz, in den mobilen Hospizteams, im Palliativbereich und mit dem Rotkreuz-Wunschmobil sind die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für andere Menschen da. Sie spenden Trost, vermitteln Zuversicht und sind Teil einer helfenden Gemeinschaft“, sagt OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter.
Mit dem Aufbau der stationären Hospize und Tageshospize wird in Oberösterreich ein weiterer wichtiger Baustein im System der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung umgesetzt. Das St. Barbara Hospiz und seine sieben Eigentümer freuen sich, hier einen entscheidenden Beitrag leisten zu können.
Hintergrundinformation:
Abgestufte Hospiz- und Palliativversorgung in Oberösterreich
- Palliativstationen übernehmen die Versorgung in besonders komplexen Situationen, die durch andere Einrichtungen und Dienste nicht bewältigt werden und die durch die Notwendigkeit von besonderer ärztlicher Expertise gekennzeichnet sind.
- Stationäre Hospize übernehmen die stationäre Versorgung, wenn die pflegerische und psychosoziale Betreuung stärker in den Vordergrund tritt. Im Unterschied zur Palliativstation, die eine Entlassung der Patientinnen und Patienten anstrebt, ist im stationären Hospiz auch eine Betreuung bis zum Tod möglich.
- Tageshospize bieten jenen, die die Nacht in ihrer gewohnten Umgebung verbringen können, Entlastung während des Tages.
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Palliativteams bieten Hausärztinnen und Hausärzte, Pflegepersonen und den Angehörigen gezielte Unterstützung bei der Betreuung von Palliativpatient*innen zuhause und in Heimen.
- Der Palliativkonsiliardienst bietet Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonen gezielte Unterstützung bei der Betreuung von Palliativpatientinnen und -patienten im Akutkrankenhaus.
- Hospizteams begleiten Palliativpatient*innen und ihre Angehörigen in allen Versorgungskontexten
Bildtext:
Bildtext: Dr. Walter Aichinger, Dr. Franz Harnoncourt, LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Sr. Barbara Lehner Mag. Rudolf Wagner
Fotocredit: Land OÖ/Tina Gerstmair, honorarfrei
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