NEUHOFEN AN DER KREMS. Ein anschlagender Rauchmelder im Wohnbereich 3 des Landespflege- und Betreuungszentrums (LPBZ) Schloss Gschwendt löst am Abend einen Alarm aus. Bereits bei der Zufahrt zum LPBZ erkennt die Feuerwehr Neuhofen die starke Rauchentwicklung. Im ersten Moment ist es ihr nicht möglich, die Brandursache festzustellen. Deshalb wird kurz nach Eintreffen Alarmstufe 2 ausgerufen und eine komplette Räumung des Wohnbereichs 3 beschlossen. Während die letzten Nebelpatronen die Luft des Wohnbereichs 3 undurchsichtiger machen, beginnen die ersten Evakuierungen. Soweit die Übungsannahme der zuletzt stattgefundenen, abendlichen Evakuierungsübung im LPBZ Schloss Gschwendt.
Evakuierungsübungen sind an und für sich nichts Unübliches in Betrieben. Müssen sie doch regelmäßig durchgeführt werden. Ist der „Betrieb“ jedoch kein Betrieb sondern ein Pflege- und Betreuungszentrum wie das LPBZ Schloss Gschwendt, dessen BewohnerInnen allesamt an psychischen Grunderkrankungen leiden, manche auch bettlägerig oder nur eingeschränkt mobil sind, stellt sich die Vorbereitung einer solchen Übung stark anders dar.
„Wir haben sehr unterschiedliche BewohnerInnen. Jede/r reagiert grundsätzlich anders auf äußere Reize. Das alles musste schon bei der Vorbereitung der Übung bedacht werden. Die Übung soll unter den BewohnerInnen schließlich keine unnötigen Ängste oder Panik hochkommen lassen. Was unsere MitarbeiterInnen für den Tag X bei den BewohnerInnen erreichen wollen, ist ein möglichst hohes Maß an Konzentration auf die wesentlichen Punkte der Übung, die in einem Ernstfall genauso schlagend werden wie bei einem Testlauf“, erklärt LPBZ Gschwendt-Direktorin Mag.a (FH) Christina Schwarzberger. „Dazu gehört – und das ist mam schwierigsten – einigermaßen die Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der MitarbeiterInnen und Einsatzkräfte nachzukommen. Die Nachbereitung der Übung beschränkt sich daher bei uns nicht nur auf Hausleitung und unsere Sicherheitsbeauftragten sondern umfasst genauso unsere BetreuerInnen und unsere BewohnerInnen.“
Bergung mit der Drehleiter
Einen kühlen Kopf galt es natürlich ganz im Speziellen für den Haustechniker und Sicherheitsbeauftragten des LPBZ Schloss Gschwendt, Nick Mierwald, zu bewahren. Er plante gemeinsam mit den Einsatzorganisationen – der FF Neuhofen/Krems, der FF St. Marien und der FF Weißenberg sowie dem RK Neuhofen die gesamte Übung inklusive der BewohnerInnen-Bergung mittels Drehleiter. „Das Wertvollste an einer derartigen Übung sind die Erkenntnisgewinne und die daraus resultierenden Lerneffekte. Und natürlich ist man immer angehalten, Änderungen, die sich zwischen zwei Übungen etwa im Gebäude-Inneren ergeben, für die nächste Übungs-Planung schon mitzudenken. Das ist ein laufender Trainingsprozess.“
Für viele BewohnerInnen war im Nachhinein betrachtet die Drehleiter-Bergung das größte Abenteuer dieser Evakuierungs-Übung. Neben den MitarbeiterInnen und BewohnerInnen waren während dieses Abends 70 freiwillige Feuerwehrkräfte sowie 30 Mitglieder von Rettungs-Organisationen im Einsatz. „Die professionelle ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den beteiligten Freiwilligen Feuerwehren und Rettungs-Einsatz-Organisationen von der ersten Minute an, hat dazu beigetragen, die Übung in der geplanten Zeit abzuwickeln. Klar ist, dass jeder hofft, dass ein solches Szenario nie Realität wird“, sagt Dominik Schenter, Kommandant FF Neuhofen/Krems.
Bildtexte:
Bildtext 1: Bewohnerin Silke Köstenberger hat bereits geschlafen, als sie der Atemschutztrupp Neuhofen1 aus ihrem Zimmer in Richtung Sammelplatz neben dem LPBZ Schloss Gschwendt geleitet.
Bildtext 3: Niemand blieb bei der Evakuierungsübung im LPBZ Schloss Gschwendt unbegleitet. Auch nicht am Sammelplatz, wo sich Fach-Sozialbetreuerin Natascha Hammash ihrer BewohnerInnen Eva Druckenthaner und Leopold König annahm.
Bildtext 4: LPBZ Schloss Gschwendt-Dir.in Mag.a (FH) Christina Schwarzberger ist zu Übungsbeginn an der Seite der bewegungseingeschränkten Bewohnerin Ingeborg Pruschka.
Bildtext 5: Die Standeskontrolle der BewohnerInnen wie hier bei Susan Smo und MitarbeiterInnen wurde von der Rettung nach der Evakuierung vor dem Besprechungsraum durchgeführt.
Bildtext 6: Nach dem „Brand aus“ durch Einsatzleiter OBI Lukas Gruber/FF Neuhofen hieß es für LPBZ Schloss Gschwendt-Dir.in Mag.a (FH) Christina Schwarzberger, den leitenden Haustechniker Nick Mierwald und die Vertreter der Rettung auch „Übung aus“.
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Evakuierungsübungen sind nichts Unübliches in Betrieben, müssen sie doch regelmäßig durchgeführt werden. Ist der „Betrieb“ jedoch kein Betrieb sondern ein Pflege- und Betreuungszentrum wie das LPBZ Schloss Gschwendt, dessen BewohnerInnen allesamt an psychischen Grunderkrankungen leiden, manche auch bettlägerig oder nur eingeschränkt mobil sind, stellt sich schon die Vorbereitung einer solchen Übung stark anders dar.
„Wir haben sehr unterschiedliche BewohnerInnen. Jede/r reagiert grundsätzlich anders auf äußere Reize. Das alles musste schon bei der Vorbereitung der Übung bedacht werden. Was unsere MitarbeiterInnen für den Tag X bei den BewohnerInnen erreichen wollen, ist ein möglichst hohes Maß an Konzentration auf die wesentlichen Punkte der Übung, die in einem Ernstfall genauso schlagend werden wie bei einem Testlauf“, erklärt LPBZ Gschwendt-Direktorin Mag.a (FH) Christina Schwarzberger.
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