BAD ISCHL. In Österreich leiden zwischen 14.000 und 15.000 Menschen an der bis dato unheilbaren Erkrankung Multiple Sklerose (MS). Seit 40 Jahren ist die MS-Station am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl eine wichtige und kompetente Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Bis zu 250 Patientinnen und Patienten kommen jährlich in das Klinikum, um sich behandeln zu lassen – viele von ihnen schon seit Jahren.
Multiple Sklerose wird als Krankheit mit den 1.000 Gesichtern bezeichnet, weil die Symptome und die damit verbundenen Einschränkungen sehr unterschiedlich sein können. Im Krankheitsverlauf kommt es zu unterschiedlichen neurologischen Funktionsstörungen wie zur Beeinträchtigung der Koordination, zu Gefühls- und Gleichgewichtsstörungen, Sprach- und Sehstörungen sowie zu Lähmungen in unterschiedlicher Ausprägung. Auffällig ist, dass viele junge Frauen von der chronischen Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks betroffen sind. Generell beträgt das Geschlechterverhältnis zwischen betroffenen Frauen und Männern 3:1.
Nicht heilbar aber gut behandelbar
Multiple Sklerose ist zum jetzigen Stand der Wissenschaft noch nicht heilbar. Viele Symptome und Nebenerscheinungen der Erkrankung sind aber mit relativ neuen Medikamenten gut behandelbar. „Die medikamentösen Therapien lassen sich sehr gut individuell anpassen, wodurch zum Beispiel Spastiken oder kognitive Leistungsstörungen sehr gut in den Griff zu bekommen sind und der Krankheitsverlauf im Sinne einer Verlangsamung positiv beeinflusst werden kann“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Leiter der Neurologie am Salzkammergut Klinikum. Neben einer medikamentösen Therapie setzt das multiprofessionelle Team aus Ärzteschaft, Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und KinästhetiktrainerInnen auf eine therapeutische Rehabilitation. Als großen Vorteil der Ischler Station sieht Prim. Mitrovic die direkte Einbindung in das Klinikum als Akutkrankenhaus: „Bei Bedarf können die Patientinnen und Patienten medizinische Leistungen aus dem Spital in Anspruch nehmen, ohne dafür ihre Reha unterbrechen zu müssen“, so Prim. Mitrovic.
Individuelles Therapieprogramm für Betroffene seit 40 Jahren
Die PatientInnen der MS-Station im SK Bad Ischl werden seit 40 Jahren im Rahmen von vierwöchigen Reha-Aufenthalten gezielt mobilisiert und therapiert. „Unsere Patientinnen und Patienten sind zwischen 20 und 80 Jahre alt, sehr viele von ihnen kommen regelmäßig seit vielen Jahren und sind inzwischen so etwas wie eine kleine Familie geworden“, freut sich der Pflegestationsleiter DGKP Karl Komaz über die enge Verbundenheit mit der Einrichtung. Egal, ob MS-Betroffene im Anfangsstadium der Krankheit sind oder bereits mit größeren Einschränkungen in der Motorik leben müssen, beim Aufenthalt in Bad Ischl ist das multiprofessionelle Team bemüht, in allen Krankheitsstadien ein passendes bzw. individuelles Therapieprogramm anzubieten. „Jeder, der zu uns kommt, geht mit einer Verbesserung heim. Manchmal sind es größere Schritte und manchmal kleinere für die jeweiligen Betroffenen, aber es geht immer vorwärts“, sagt Karl Komaz.
Mit Herz, Kompetenz und großen Engagement
Innerhalb der OÖ Gesundheitsholding ist die MS Station in Bad Ischl einzigartig. „Der Bereich der Neurologie stellt für unser Unternehmen einen Schwerpunkt dar. Mit der MS-Station bieten wir unseren Patientinnen und Patienten in Bad Ischl eine kompetente Anlaufstelle, wo sie nicht nur fachlich gut aufgehoben sind, sondern auch mit Herzlichkeit und großem Engagement von unseren Kolleginnen und Kollegen aufgenommen und über eine längere Zeit betreut werden“, so der Geschäftsführer der OÖG, Mag. Karl Lehner.
Seit der Erweiterung der Station im Jahr 2004 stehen 18 Ein- und Zweibettzimmer mit Balkon zur Verfügung. Weitere modern und freundlich gestaltete Räume werden für die unterschiedlichsten therapeutischen Maßnahmen und Aktivitäten, wie für eine musikalische Sing- und Spielgruppe, genutzt.
Herausforderung MS – Hilfe für Betroffene und pflegende Angehörige
Damit auch eine optimale Betreuung zu Hause möglich wird, unterstützt das Pflegeteam der MS-Station Angehörige durch das Vermitteln von Betreuungskonzepten wie Kinästhetik und Basaler Stimulation. Auch die im Jahr 1963 gegründete MS-Gesellschaft greift den Betroffenen sprichwörtlich unter die Arme. Sie sieht sich als Sprachrohr und Stütze für Menschen mit Multipler Sklerose. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Salzkammergut Klinikum ist eine umfassende Betreuung über die medizinischen und pflegerischen Belange hinaus gewährleistet. „Das gute Zusammenspiel der einzelnen Verantwortlichen macht den Erfolg aus und der steht und fällt mit den handelnden Personen. Wenn man aber sieht, wie engagiert und beherzt hier gearbeitet wird, wird klar, warum die Menschen nach ihrem Aufenthalt wieder gestärkt nach Hause gehen“, sagt die Kuratoriumsvorsitzende der MS Gesellschaft OÖ., LAbg. Mag.a Helena Kirchmayr.
Bildtexte:
Bildtext 1: Die PatientInnen fühlen sich auf der MS-Station im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl sichtlich wohl.
Bildtext 2: V.l.n.r.: Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic (Leiter der Neurologie am Salzkammergut Klinikum), Mag.a Carmen Breitwieser (Finanzreferentin MS-Gesellschaft und GF Klinikum Wels-Grieskirchen), Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Guger (Präsident der MS-Gesellschaft OÖ und Leiter der Neurologie am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr), LAbg. Mag.a Helena Kirchmayr (Kuratoriumsvorsitzende der MS Gesellschaft OÖ), DGKP Karl Komaz (Pflegestationsleiter) und Mag. Karl Lehner (GF OÖ Gesundheitsholding)
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
In Österreich leiden zwischen 14.000 und 15.000 Menschen an der bis dato unheilbaren Erkrankung Multiple Sklerose (MS). Sie wird als Krankheit mit den 1.000 Gesichtern bezeichnet, weil die Symptome und die damit verbundenen Einschränkungen sehr unterschiedlich sein können. Im Krankheitsverlauf kommt es zu unterschiedlichen neurologischen Funktionsstörungen wie zur Beeinträchtigung der Koordination, zu Gefühls- und Gleichgewichtsstörungen, Sprach- und Sehstörungen sowie zu Lähmungen in unterschiedlicher Ausprägung. Vor allem viele junge Frauen sind betroffen.
Seit 40 Jahren ist die MS-Station am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl eine wichtige und kompetente Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Bis zu 250 Patientinnen und Patienten kommen jährlich in das Klinikum, um sich behandeln zu lassen –viele von ihnen schon seit Jahren. Sie werden im Rahmen von vierwöchigen Reha-Aufenthalten gezielt mobilisiert und therapiert. Verbesserungen sind bei allen PatientInnen bemerkbar – manchmal sind es größere Schritte und manchmal kleinere, aber es geht immer vorwärts.
Rückfragen bitte an:
Wolfgang Baihuber
PR & Kommunikation, SK Bad Ischl. Gmunden. Vöcklabruck
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Tel.: 05 055471-22251