VÖCKLABRUCK. Vier Jahre nach der Eröffnung des neu errichteten Klinikums am Schöndorfer Plateau in Vöcklabruck, wurde das Strahlenzentrum vor 15 Jahren seiner Bestimmung übergeben. Das zweistöckige Gebäude, das nördlich an das Hauptgebäude angrenzt, beherbergt seither das Institut für Radiotherapie und das Institut für Nuklearmedizin. Mit der Etablierung dieser beiden Fachdisziplinen wurde das Schwerpunktkrankenhaus Vöcklabruck zu einem wichtigen onkologischen Versorger in der Region. Pünktlich zum Bestandsjubiläum wurden die beiden Institute mit der Anschaffung von drei neuen Großgeräten und einer Investition von rund sechs Millionen Euro auf den modernsten Stand der Technik gebracht.
Im Herbst 2008 wurde das Strahlenzentrum am Areal des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck feierlich seiner Bestimmung übergeben. Die Bezeichnung „Strahlenzentrum“ wurde deshalb gewählt, weil sowohl in der Radiotherapie als auch in der Nuklearmedizin ionisierende Strahlung für die Diagnostik und die Therapie zur Anwendung kommt. Mittlerweile können die beiden Institute auf eine fünfzehnjährige Expertise vor Ort verweisen. Das Zentrum ist ein unverzichtbarer Teil des Klinikums im Rahmen der Betreuung von PatientInnen, die an Krebs erkrankt sind. Auf einer Fläche von rund 1.200 m2 stehen für die Behandlung modernste High-Tech Geräte zur Verfügung. Heuer wurden bereits ein neuer PET-CT (Positronen Emissions Tomograph mit zusätzlicher CT-Funktion) und ein neues Bestrahlungsgerät, genannt Linearbeschleuniger, installiert. Dieses Gerät nimmt den Patientenbetrieb im Oktober auf. Der Einbau eines zweiten neuen Linearbeschleunigers, der im kommenden Jänner in Betrieb gehen wird, ist in Umsetzung. Die Großgeräte der neuesten Generation ersetzen die bisher in Verwendung gewesenen und mittlerweile in die Jahre gekommenen Gerätschaften.
Entwicklung bei Krebserkrankungen unterstreicht die Bedeutung der regionalen Versorgung
Die Statistik zeigt, dass in Österreich jährlich rund 42.000 Menschen an Krebs erkranken. Im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet das einen kontinuierlichen Anstieg bei den Neuerkrankungen. Diese Entwicklung ist auch dem Umstand geschuldet, dass Tumor- krankungen mit dem fortschreitenden Lebensalter häufiger auftreten. „Gesundheit ist unser wichtigstes Gut – Gesundheitsversorgung daher unsere wichtigste Aufgabe. Angesichts der demografischen Entwicklung, sprich der sehr erfreulichen Tatsache, dass immer mehr Menschen immer älter werden, ist davon auszugehen, dass die Zahl der zu behandelnden Patientinnen und Patienten auch weiterhin steigen wird. Die Etablierung des Strahlenzentrums in Vöcklabruck und damit die Schwerpunktsetzung im Salzkammergut Klinikum als dezentraler onkologischer Versorger, war vor 15 Jahren ein wichtiges strategisches und zukunftsorientiertes Bekenntnis für eine hochqualitative Betreuung unserer Bevölkerung in Wohnortnähe. Mit der heuer bereits erfolgten Installierung eines neuen PET-CT-Tomografen in der Nuklearmedizin und dem Austausch der beiden bestehenden Linearbeschleuniger durch zwei Geräte der neuesten Generation in der Radiotherapie bekräftigt das Land Oberösterreich dieses Bekenntnis. Wir zeigen: Auf Oberösterreich ist Verlass!“, betont Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Vernetzung garantiert spitzenmedizinische Versorgung auf höchstem Niveau
„Die kontinuierlich steigenden PatientInnenzahlen unterstreichen die Notwendigkeit einer effizienten Diagnostik und Therapie bei Tumorerkrankungen. Der Oberösterreichischen Gesundheitsholding und dem Salzkammergut Klinikum kommt dabei eine ganz wesentliche Bedeutung zu. Immerhin ist die Radiotherapie hier am Standort in Vöcklabruck, neben einer Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz, die einzige strahlentherapeutische Einrichtung in Oberösterreich. Als Teil des Tumorzentrums Oberösterreich können wir den Menschen in den Regionen eine wohnortnahe onkologische Behandlung auf höchstem Niveau zusichern. Im engen Austausch mit den ExpertInnen des Tumorzentrums werden individuell zugeschnittene Behandlungs- und Therapiepläne für unsere PatientInnen erstellt“, erklärt Mag. Dr. Franz Harnoncourt, der Vorsitzende der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.
Onkologische Versorgung über die regionalen Grenzen hinaus
Mit dem Neubau des Klinikums und dessen Eröffnung im Jahr 2004 hat die Nuklearmedizin als bis dato nicht verfügbare Fachdisziplin Einzug in Vöcklabruck gehalten. Die nachfolgende
Etablierung der Radiotherapie und die räumliche Zusammenlegung der beiden Institute im Strahlenzentrum war eine bewusste Entscheidung für den Fachschwerpunkt Onkologie. „Die
Betreuung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen ist ein Schwerpunkt des Salzkammergut Klinikums, insbesondere des Standortes Vöcklabruck. Wir nehmen diesen Auftrag mit großer Verantwortung und in guter Abstimmung mit dem Oberösterreichischen Tumorzentrum und den anderen Krankenhäusern wahr. Unser gemeinsames Ziel ist es, alle onkologischen Patientinnen und Patienten miteinander als oberösterreichische Krankenanstalten bestmöglich zu versorgen. Und dank der Unterstützung der Krankenhausträger und der Gesundheitspolitik haben wir hier in Oberösterreich ausgezeichnete Rahmenbedingungen, in allen Ecken des Bundeslandes und gerade hier im Salzkammergut. Als großes Krankenhaus hat das Salzkammergut Klinikum vor allem bei Krebserkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Niere, der Blase, der Prostata sowie bei gynäkologischen Krebserkrankungen nicht nur eine regionale, sondern auch eine überregionale Bedeutung, auch über unsere Bundeslandgrenzen hinaus“, verweist der ärztliche Direktor des Salzkammergut Klinikums, Dr. Tilman Königswieser, MPH, auf den Stellenwert im Rahmen einer flächendeckenden Versorgung.
Radiotherapie als wichtige Säule in der Krebsbehandlung
Die Radiotherapie, auch Strahlentherapie genannt, stellt neben der chirurgischen Tumorentfernung und der Systemtherapie (wie Chemo- oder Hormontherapie) eine der drei Hauptsäulen in der Therapie von bösartigen Erkrankungen dar. Häufig werden diese Behandlungsformen kombiniert, um ein bestmögliches Ansprechen der Therapie zu erreichen. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck werden jährlich rund 1.000 PatientInnen bestrahlt, wobei eine Bestrahlungsserie pro PatientIn aus einer einzelnen bis zu maximal 35 Behandlungen, verteilt auf ebenso viele Tage besteht. „Die Bestrahlung führt zu einer zunehmenden Verringerung und schließlich zu einem Teilungsstopp der bösartigen Zellen. Der Vorteil der Radiotherapie liegt in einer sehr präzisen und millimetergenauen Planbarkeit sowie in dem Umstand, dass das betroffene Organ im Rahmen der Therapie sehr häufig erhalten werden kann. Beispiele dafür wären Brustkrebs, Hals-Nasen-Ohren-Tumore, oder Karzinome von Blase, Prostata und Rektum (Mastdarm)“, erklärt Prim. Dr. Michael Kopp, der Leiter des Instituts für Radiotherapie.
Bestrahlungsgeräte der neuesten Generation kommen PatientInnen zu Gute
Im Institut für Radiotherapie ist ab Anfang Oktober ein neuer Linearbeschleuniger im Einsatz, die Umbauarbeiten für ein weiteres neues Gerät sind bereits in Vorbereitung. Das zweite Be-
strahlungsgerät der neuesten Generation wird seinen Betrieb im kommenden Jänner aufnehmen. „Mit den neuen Linearbeschleunigern gelingt es, die tägliche Bestrahlungszeit deutlich zu verringern. Das kommt vor allem Patientinnen und Patienten entgegen, die wegen Schmerzen oder Funktionseinschränkungen des Körpers nur unter Anstrengung länger ruhig liegen bleiben können. Zusätzlich kann mit Hilfe eines neuen Bildgebungssystems die Lage der zu bestrahlenden Person am Behandlungstisch überprüft werden, wodurch eine exakte Bestrahlung des Tumorgewebes bei gleichzeitiger Schonung des gesunden Gewebes gewährleistet ist“, sagt Prim. Michael Kopp.
Nuklearmedizin liefert elementare Zusatzinformationen bei Tumorerkrankungen
In einer engen Kooperation mit dem Institut für Radiotherapie gewährleistet die Nuklearmedizin eine Vollversorgung bei der Diagnostik und bei der Planung einer individuell optimierten Bestrahlung von KrebspatientInnen. „Mit Hilfe der uns zur Verfügung stehenden technischen Ausstattung können wir wertvolle Informationen über die Aggressivität, die Lage und die exakte Ausdehnung des Tumorgewebes geben. Das ist entscheidend für die weitere Therapie und schlussendlich für den Behandlungserfolg“, sagt Prim. Dr. Peter Panholzer, der Leiter des Instituts für Nuklearmedizin. Ergänzend kann die Nuklearmedizin onkologischen PatientInnen zum Beispiel im Fall von schmerzhaften Knochenmetastasen eine nuklearmedizinische Schmerztherapie anbieten.
Neuer PET-CT
Seit Mai dieses Jahres steht der Nuklearmedizin ein neuer PET-CT (Positronen Emissions Tomograph mit zusätzlicher CT-Funktion) zur Verfügung. „Mit diesem hoch präzisen und leistungsfähigen Gerät erhalten wir in einer für die Patientinnen und Patienten schonenden Untersuchung Einblick in die anatomische und stoffwechselbezogene Beschaffenheit eines Tumors. So können wir beispielsweise auch zwischen einem aktiven bösartigen Tumorgewebe oder einer bereits erfolgten Verkleinerung eines Tumors durch eine vorangegangene Behandlung unterscheiden. Mit Hilfe des PET-CT gelingt es uns u.a. auch kleinste Tumorabsiedelungen im Körper aufzuspüren, aber auch der Nachweis von Entzündungsherden ist möglich“, erklärt Prim. Panholzer. Das neue Gerät ersetzt das bisher in Verwendung gewesene Vorgängermodell, das 15 Jahre lang einen guten Dienst erwiesen hat.
Dank an Prim. Dr. Peter Panholzer
„Mit 15 Jahren Strahlenzentrum haben wir in beeindruckender Weise unsere Expertise im Sinne einer umfassenden Betreuung onkologischer Patientinnen und Patienten unter Beweis gestellt. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Mein ganz persönlicher Dank gilt heute aber dem Gründervater des Strahlenzentrums, Prim. Dr. Peter Panholzer, für seine Tätigkeit als Nuklearmediziner, als Vorstand des nuklearmedizinischen Instituts und als mein Stellvertreter als ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums. Danke für die geleistete Arbeit und die besondere Loyalität und alles Gute für Deinen neuen Lebensabschnitt“, bedankt sich der ärztliche Direktor Dr. Tilman Königswieser bei Prim. Dr. Peter Panholzer, der mit Ende September seinen Ruhestand antreten und die Leitung des Instituts an seinen Nachfolger Prim. Dr. Andreas Dunzinger übergeben wird.
Das Strahlenzentrum in Zahlen
MitarbeiterInnen in der Radiotherapie: 37
MitarbeiterInnen in der Nuklearmedizin: 17
Insgesamt sind in den beiden Instituten 54 MitarbeiterInnen unterschiedlichster Berufsgruppen tätig, wie ÄrztInnen, Physiker, RadiologietechnologInnen, Pflegpersonal, Schreibkräfte.
Radiotherapie:
In den letzten 15 Jahren durchgeführte Bestrahlungen: 239.918
Jährlich behandelte PatientInnen (2022): 1.008
Nuklearmedizin:
In den letzten 15 Jahren durchgeführte Untersuchungen: 121.342
Jährlich untersuchte PatientInnen (2022): 5.471
Bildtexte:
Bildtext 1: Prim. Dr. Michael Kopp und Prim. Dr. Peter Panholzer vor dem Strahlenzentrum (v.l.n.r.)
Bildtext 2: Prim. Dr. Peter Panholzer und Prim. Dr. Michael Kopp mit dem neuen Linearbeschleuniger (v.l.n.r.)
Bildtext 3: Prim. Dr. Michael Kopp: Der Vorteil der Radiotherapie liegt in der präzisen, millimetergenauen Planbarkeit
Bildtext 4: Prim. Dr. Peter Panholzer mit dem neuen PET-CT, der einen Einblick in die anatomische und stoffwechselbezogene Beschaffenheit eines Tumors erlaubt
Bildtext 5: Pressegespräch anlässlich 15 Jahre Strahlenzentrum mit GF Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Prim. Dr. Michael Kopp, LH Stv.in Mag.a Christine Haberlander, ÄD Dr. Tilman Königswieser MPH und Prim. Dr. Peter Panholzer (v.l.n.r.)
Bildtext 6: Festakt zu 15 Jahre Strahlenzentrum im SK Vöcklabruck: v.l.n.r. GF Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Prim. Dr. Michael Kopp, LH Stv. Mag.a Christine Haberlander, Prim. Dr. Peter Panholzer, Dr. Tilman Königswieser, MPH
Bildtext 7: Strahlenzentrum von außen
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Vor 15 Jahren, im Herbst 2008, wurde das Strahlenzentrum am Areal des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck seiner Bestimmung übergeben. Das zweistöckige Gebäude beherbergt seither das Institut für Radiotherapie und das Institut für Nuklearmedizin. Mit der Etablierung dieser beiden Fachdisziplinen wurde das Schwerpunktkrankenhaus zu einem wichtigen onkologischen Versorger in der Region. Pünktlich zum Bestandsjubiläum wurden die beiden Institute mit der Anschaffung von drei neuen Großgeräten und einer Investition von rund sechs Millionen Euro auf den modernsten Stand der Technik gebracht. Die Nuklearmedizin verfügt seit Mai über einen neuen PET-CT (Positronen Emissions Tomograph mit zusätzlicher CT-Funktion). Im Institut für Radiotherapie wurde bereits ein neuer Linearbeschleuniger installiert, der im Oktober den Patientenbetrieb aufnimmt, im Jänner wird ein zweites neues Bestrahlungsgerät in Betrieb gehen.
Die Statistik zeigt, dass in Österreich jährlich rund 42.000 Menschen an Krebs erkranken und es in den letzten Jahren bei den Tumor-Neuerkrankungen zu einem kontinuierlichen Anstieg gekommen ist. Das unterstreicht die Bedeutung der regionalen und wohnortnahen Versorgung. Die Radiotherapie stellt neben der chirurgischen Tumorentfernung und der Systemtherapie (wie Chemo- oder Hormontherapie) eine der drei Hauptsäulen in der Therapie von bösartigen Erkrankungen dar. Die Bestrahlung führt zu einer Verringerung und schließlich zu einem Teilungsstopp der bösartigen Zellen. Die Nuklearmedizin liefert wertvolle Informationen über die Aggressivität, die Lage und die exakte Ausdehnung des Tumorgewebes. Das ist für die weitere Therapie und schlussendlich für den Behandlungserfolg von immenser Bedeutung.
Im Institut für Radiotherapie werden jährlich rund 1.000 PatientInnen behandelt, in den letzten 15 Jahren wurden knapp 240.000 Bestrahlungen durchgeführt. Das Institut für Nuklearmedizin verzeichnet jährlich rund 5.500 PatientInnen.
Rückfragen bitte an:
Wolfgang Baihuber
PR & Kommunikation, SK Bad Ischl. Gmunden. Vöcklabruck
E-Mail: wolfgang.baihuber@ooeg.at
Tel.: 05 055473-22251