Tagelang bewusstlos oder künstlich beatmet. Dazwischen nur schemenhafte Wahrnehmungen, ein Piepsen der Geräte, fremde Stimmen und Geräusche, die nicht zuordenbar sind. So beschreiben viele IntensivpatientInnen ihre Zeit auf der Intensivstation. Viele von ihnen leiden noch lange nach ihrem Aufenthalt unter Erinnerungslücken und manchmal sogar unter Ängsten oder Albträumen. Um dem entgegenzuwirken und die „verlorene Zeit“ zu dokumentieren, wurde vor zehn Jahren ein Intensivtagebuch ins Leben gerufen. Seither wurden mehr als 60 Tagebücher an unsere PatientInnen weitergegeben.
Das Intensivtagebuch wird vom interdisziplinären Intensivteam und/oder Angehörigen täglich geführt. Es werden Veränderungen, Rückschläge und natürlich Verbesserungen der Situation des Patienten/der Patientin so genau wie möglich beschrieben. In dem Tagebuch werden keine medizinischen Fachausdrücke benützt. Es handelt sich vielmehr um Erzählungen/Berichte, was mit dem Patienten/der Patientin jeden Tag geschieht. Tagebücher werden für jene PatientInnen erstellt, die mehr als drei Tage im Tiefschlaf sind bzw. beatmet werden.