Nachhaltigkeit
unser Beitrag zum Klimaschutz
Die OÖG legt bereits seit vielen Jahren an allen Standorten einen Fokus auf Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit. Eine Vielzahl von Maßnahmen wurden ergriffen, um die Energieeffizienz zu steigern und somit die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Bei der Planung und Errichtung von Gebäuden wird besonderer Wert auf entsprechende energieeffiziente Standards gelegt.
Verankerung der Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie
„...Als Gesundheitseinrichtung dieser Größe sehen wir es als Verpflichtung an, nachhaltig und zum Wohle der Gesellschaft zu handeln und den Konzern an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen auszurichten. Die strategischen Schwerpunkte der OÖG bewirken Nachhaltigkeit in allen Dimensionen – sowohl sozial und ökologisch als auch ökonomisch. Die Sichtbarmachung des Beitrages der OÖG zur Nachhaltigkeitsentwicklung wird für Identitätsentwicklung und Sinnfindung genutzt....“
Klima- und
Energiecheck
Im Jahr 2021 hat die OÖG in Zusammenarbeit mit dem OÖ-Energiesparverband und dem Energie Institut Linz einen Klimacheck durchgeführt, um mögliche weitere Umsetzungsmaßnahmen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen der einzelnen Standorte darzustellen.
Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 holdingweit die Energiedaten im Bezug an die Nachhaltigkeitsziele – konkret an SDG 7 (Saubere und Bezahlbare Energie) in dem Energiecheck analysiert, um einen Überblick der notwendigen Maßnahmen zur Erreichung eines klimafreundlichen Klinikums zu erhalten. Diese sind in einem Maßnahmenplan mit der Umsetzung bis zu dem Jahr 2030 erfasst, die die Dekarbonisierung und Erhöhung des Anteils der nachhaltigen Energieversorgung an den Kliniken unterstützen sollen.
Eine holdingweite Analyse der Energieversorgung zeigt, dass das Unternehmen hier auf einem guten Weg ist. Um dies zu bestätigen oder weitere Optimierungsziele aufzuzeigen, beteiligt sich die OÖG nun am Projekt „Beratung klimafreundlicher Gesundheitseinrichtungen“.
Geprüfte
Klima-ManagerInnen
Vor allem die MitarbeiterInnen sind SchlüsselakteurInnen und wichtige MultiplikatorInnen am Weg zu klimafreundlichen Kliniken. Deshalb haben fünf MitarbeiterInnen aus der Technik den Lehrgang „Klima-ManagerInnen für Gesundheitseinrichtungen“ der Gesundheit Österreich absolviert. Dieses Team ist spezifisch für das Gesundheitswesen und die speziellen Anforderungen und Vorgaben ausgerichtet. Es kümmert sich um alle klimabezogenen Handlungsfelder. Hierzu gehören die Bereiche Gebäude, Energie, Mobilität, Ressourcen- und Abfallmanagement, nachhaltige Beschaffung, Ernährungssysteme und Grünräume. In der Ausbildung haben sie sich intensiv mit den Ursachen des Klimawandels und mit den Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gesundheitswesen auseinandergesetzt. Das neu gewonnene Wissen über Klimaanpassungsmaßnahmen und Klimaresilienz in Gesundheitseinrichtungen sowie die Methoden zur Berechnung und zum Monitoring von Treibhausgasemissionen steigerten ihre Expertise, wie die gesetzten Klimaziele erreicht werden können.
Weitere MitarbeiterInnen werden die Ausbildung zu KlimamanagerInnen absolvieren.
Ausstieg aus fossiler Energie
Enrgiesparen
Bei der Erreichung eines Klimafreundlichen Krankenhauses spielt der Ausstieg aus fossilen Energieträgern eine Schlüsselrolle. An sieben Kliniken der OÖG wird die Wärmeversorgung mit Fernwärme gesichert. Das Klinikum Freistadt betreibt eine eigene Biomasse Heizung. Seit November 2023 bezieht auch das Klinikum Rohrbach Wärme mittels Fernwärme durch eine Biomasseheizung. Nur zwei Standorte (Bad Ischl und Schärding) werden noch mit Erdgas versorgt. Ziel ist es, auch diese Standorte auf klimafreundliche Fernwärme umzustellen.
Projekte im Bereich Energiereduktion
Pressenwasserrückgewinnung und Waschprozessoptimierung
Diese Projekte wurde in der hauseigenen Wäscherei des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Steyr umgesetzt. Nach dem Waschprozess kommt die Wäsche zur Entwässerung in die Presse, wo die Feuchtigkeit des Waschguts so weit wie möglich entnommen wird. Dieses Abwasser der Presse hat noch rund 40°C und wird im weiteren Waschprozess in der Waschstraße genützt. Durch das noch vorgewärmte Abwasser kann thermische Energie eingespart werden. Mit dieser Maßnahme werden ca. 37.200 kWh Wärme im Jahr eingespart.
Darüber hinaus wurden die bestehende Waschstraße generalüberholt und der Abwasserwärmetauscher erneuert, wodurch die Abwasserwärme besser genutzt werden kann. Dadurch werden zusätzlich jährlich 270.000 kWh Wärme eingespart.
Optimierung der Lüftungen
Am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf wird, um den Energiebedarf nachhaltig zu reduzieren, mittels Wärmerückgewinnung gezielt die Abwärme der Fortluft zur Vorwärmung der Zuluft genutzt. So wurde der Heizwärmebedarf deutlich verringert. Durch neueste Antriebstechnologien und eine Zusammenführung dreier kleinerer Lüftungsanlagen konnte zudem der elektrische Energiebedarf beim Betrieb der Lüftungstechnik deutlich verringert werden. Zusätzlich wurde durch Optimierungen von einer zweistufigen Regelung auf eine stufenlose und effizientere mit deutlich geringeren Verlusten umgestellt. So entstand eine Einsparung von 160.000 kWh.
Adiabate Kühlung
Am Klinikum Schärding wurde eine adiabate Rückkühlung installiert, wodurch der Primär-Energieeinsatz, um den Kältebedarf abzudecken, deutlich reduziert werden konnte. Durch die Befeuchtung der Rückkühler (Kühlelemente am Dach) mit Wasser, kann die Rückkühlerleistung gesteigert werden. Mit dieser Maßnahme gelingt eine stärkere Abkühlung des Kältemediums, so dass eine kühlere Kühlflüssigkeit zur Kältemaschine gelangt. Hierdurch sinkt der Energieverbrauch für die Kälteerzeugung, weil die durch die Kühlmaschine zu erzeugende Kältemenge geringer ist. Das System wurde anlagentechnisch ertüchtigt. Somit kann durch die Zirkulation über den Rückkühler am Dach die Kälteenergie ohne Betrieb der Kältemaschinen zur Verfügung gestellt werden (Free-Cooling) und der Energiebedarf verringert werden. Zusätzlich wurde bei der Anlagenerneuerung anstelle eines Glykol-Wasser-Gemischs nur Wasser verwendet, wodurch eine zusätzliche Reduktion der Pumpenenergie erreicht werden konnte. Die Primär-Energieeinsparung durch die Kälteoptimierung beträgt rund 57.000 kWh/Jahr.
Installation der Kondensat-Rückgewinnung zur Energieausnutzung der Restwärme
Im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl gibt es eine thermische Solaranlage mit einer Fläche von 168m², die jährlich ca. 52.000 kWh erzeugt, um die Wärmeversorgung und die Warmwasseraufbereitung zu unterstützen. Das prozessbedingt anfallende Kondensat enthält Energie, die durch die Errichtung eines Pufferspeichers genutzt werden kann, in dem weitere Abwärme aus Kältemaschinen mit unterschiedlichen Temperatur-Niveaus zusammengeführt wird. Die Energie aus dem Puffer wird genutzt, um Heizungswasser vorzuwärmen, unter anderem zur Warmwasserbereitung. Darüber hinaus unterstützt sie das Heizsystem und die Entfeuchtung der OP-Räume im Sommer sowie die Niedertemperaturheizung im Winter (z.B. Fußbodenheizung).
Ausbau von
Photovoltaik Anlagen
Die OÖG trägt aktiv zur nächsten CO2-Reduzierung bei, indem sie verstärkt auf Solarenergie setzt. Aktuell ist fast die Hälfte unserer Standorte mit PV-Anlagen ausgestattet. Diese Maßnahme bringt nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern entlastet auch die öffentlichen Energienetze, da der erzeugte Ökostrom zu 100 Prozent im Klinikum genutzt wird.
Zusätzlich untersucht die Holding laufend weitere potenzielle Flächen für die Errichtung von PV-Anlagen, z.B. auch Überdachungen auf unseren Parkplätzen an allen Standorten. Diese Flächen und andere Flächen werden aktuell geprüft, um eine möglichst breite Umsetzung der Photovoltaik zu erreichen.
E-Mobilität
Ausbau von Ladestationen und E-Dienstwagen
Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur an allen Standorten der OÖG, einschließlich der Verwaltungsgebäude (Unternehmensleitung und Medizininformatik und Informationstechnologie ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität. Derzeit sind bereits in fünf Kliniken (Freistadt, Kirchdorf, Steyr, Kepler Uniklinikum MC und NMC) mindestens eine E-Ladestation installiert, und in Kürze werden auch die übrigen Standorte nachziehen.
Gleichzeitig setzen wir verstärkt auf E-Mobilität, indem wir zukünftig ausschließlich Elektrofahrzeuge als Dienstwagen anschaffen werden. Aktuell sind bereits die Landespflege- und Betreuungszentren und der Neuromed Campus des Kepler Uniklinikums mit E-Autos ausgestattet. Die Unternehmensleitung, die MIT und das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr verfügen jeweils über ein E-Auto. Dieser Umstieg auf Elektromobilität trägt wesentlich zur Reduzierung unserer CO2-Emissionen bei.
Abfallwirtschaft
Projekt Hospi Cycle
Die Klimaziele verfolgt die OÖG auch in dem Bereich der Abfallwirtschafft. Die Anforderungen der Hygiene in den Kliniken lassen einen gänzlichen Verzicht auf Kunststoffe oder einen Ersatz durch umweltfreundliche Alternativen nicht zu. Dennoch kann durch Recycling eine deutliche Verringerung der Kunststoffabfälle im Krankenhausalltag erreicht und ein wesentlicher Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit Kunststoffabfällen im Krankenhausbereich und zur Erreichung des klimaneutralen Krankenhausbetriebes geleistet werden.
Projekt Hospi Cycle
Aus den krankenhausspezifischen Kunststoffabfällen konnten im Rahmen des geförderten Projektes „Hospi Cycle“ in dem Zeitraum Juli 2021 – Dezember 2022 Artikelgruppen definiert werden, die sich für ein getrenntes Recycling zu Materialien hoher Reinheit und Qualität eignen.
Die OÖG hat daher ein neues Abfallkonzept entwickelt, um in Zukunft krankenhausspezifische Kunststoffabfälle zu trennen und zu verwerten. Durch das neue Sammelkonzept für diese Kunststoffartikel, können die Abfälle sortenrein gesammelt und ein Beitrag zur Erhöhung der Recyclingquote geleistet werden.
Lebensmittel
Abfall vermeiden, Regionalität bei der Herkunft
United Against Waste
Auch im Lebensmittelbereich verfolget die OÖG seit dem Jahr 2017 intensiv das Ziel, die Verschwendung von Lebensmittel auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. In diesem Zusammenhang engagieren sich die Kliniken aktiv in einem kontinuierlichen Abfallmonitoring und arbeiten gemeinsam mit der Initiative "United Against Waste" an Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Die Kliniken Rohrbach und Schärding gehören zu den drei Spitälern in Österreich, die im vergangenen Jahr die geringste Verlustquote bei Lebensmitteln aufweisen konnten.
"Gut zu Wissen" Zertifikat: Wir setzen auf regionale Lebensmittel.
Die Küchen des Kepler Universitätsklinikums und aller OÖG-Kliniken arbeiten schon seit Jahren mit regionalen Partnern und bäuerlichen Lieferanten zusammen. Dies schont die Umwelt durch kurze Transportwege.
Mit 1. September 2023 tritt die Verordnung zur verpflichtenden Herkunftsangabe in der öffentlichen und privaten Gemeinschaftsverpflegung für Speisen, die Fleisch, Milch und Eier enthalten, in Kraft. Die Landwirtschaftskammer Österreich hat für eine möglichst einfache Umsetzung dieser neuen gesetzlichen Verpflichtung das "Gut zu wissen" Herkunftskennzeichnungssystem ins Leben gerufen. Die OÖ Gesundheitsholding, die mit knapp 15.000 täglich ausgegebenen Essensportionen in Krankenhäusern in allen oö. Regionen der größte öffentliche Gemeinschaftsverpfleger in Oberösterreich ist, setzt dies um.
Narkosegasrückgewinnung
Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf filtert und recycelt ab sofort als erstes Haus der OÖ Gesundheitsholding klimaschädliche Narkosegase. Die von PatientInnen ausgeatmeten Gase werden künftig nicht mehr in die Abluft geleitet, sondern werden von einem Aktivkohlefilter direkt im OP aufgefangen, gefiltert und aufbereitet. Derzeit werden vier bis fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit durch das Gesundheitswesen verursacht. Ein Viertel davon wiederum stammt aus der Anästhesie und Intensivmedizin. Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf geht mit einem Pilotbetrieb des Narkosegas-Recyclings als Pionier voran, um die Medizin grüner zu machen. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck wird ein weiterer Pilotbetrieb folgen.
Sensibilisierung
Infokampagne
Zusätzlich zu den vielen Projekten und Aktivitäten engagiert sich die OÖG kontinuierlich in der Sensibilisierung unserer MitarbeiterInnen, PatientInnen und BesucherInnen für Energiesparmaßnahmen und einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Dies geschieht insbesondere durch die OÖG-Kampagne "Mitdenken oder eh wurscht?".
Durch diese Maßnahmen möchten wir das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln stärken und jeden Einzelnen dazu ermutigen, einen Beitrag zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks zu leisten. Durch die gemeinsamen Anstrengungen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen soll ein positiver Einfluss auf unsere Umwelt und Klima erreicht werden.