Ernährungsmyhten Kompakt-Info
Gesundheitswissen to go
Was eine gesunde Ernährung tatsächlich ausmacht
Beim Stichwort „gesunde Ernährung“ brodelt die Gerüchteküche. Zahlreiche Mythen, teilweise über Generationen weitergegeben, halten sich hartnäckig, denn zum Thema Essen hat schließlich jeder etwas zu sagen. Die einen schwören beispielsweise auf Eier, wenn sie abnehmen wollen, die anderen wiederum verteufeln sie, weil sie schädlich fürs Cholesterin sein sollen. Light-Produkte, Hausmannskost, Low-Carb, No-Fat, Paleo-Ernährung, Veganismus, Vegetarismus und vieles mehr – nie war die Auswahl an Lebensmitteln und Ernährungsformen so groß wie heute. Doch wie ernährt man sich am besten, um möglichst lange gesund und fit durchs Leben gehen zu können?
Gesunde Ernährung
Damit der Körper funktionieren und leistungsfähig sein kann, benötigt er den richtigen „Treibstoff“. Auf die Ernährung bezogen bedeutet dies: Essen Sie möglichst abwechslungsreich und gewichten Sie Lebensmittelgruppen im Verhältnis. Kurz – alles ist erlaubt (sofern nicht etwa erkrankungs- bzw. gesundheitsbedingte Einschränkungen dagegensprechen, aber manches (wie z. B. ein Zuviel an sehr zuckerhaltigen oder sehr fettigen Speisen/Lebensmittel) nur in entsprechendem Maße.
Ausgewogenheit
Besonders förderlich für die Gesundheit sind pflanzliche Produkte wie etwa Getreide (v. a. Vollkorn) oder auch Kartoffeln, die mit ihren Kohlenhydraten wichtige Energielieferanten sind. Ebenso gehören viel Gemüse, Salat und Obst auf den Speiseplan – am besten fünf Mal täglich. Die darin enthaltenen Ballast-, Mineral- und sekundären Pflanzenstoffe sowie Vitamine sorgen dafür, dass der Organismus in Schuss bleibt und der Stoffwechsel optimal unterstützt wird. Ebenso sind Milch und Milchprodukte essenziell, da sie reich an Eiweißen und lebensnotwendigen Mineralien sind – allem voran das für den Knochenaufbau wichtige Kalzium. Zu den wertvollen Eiweißspendern gehören unter anderem auch Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen etc.) und natürlich Eier.
Auch Fleischtiger müssen nicht komplett auf Fleisch und Wurstwaren verzichten, jedoch sollten Fleisch und Wurst nicht täglich auf dem Teller landen, da vor allem speziell verarbeitete Wurstwaren (Gepökeltes, Geräuchertes, Schmalz etc.) viele ungesunde gesättigte Fettsäuren enthalten. Diese als „schlecht“ bezeichneten Fettsäuren können den Cholesterinspiegel erhöhen, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöht. Der menschliche Organismus produziert zudem selbst gesättigte Fettsäuren, daher müssen z. B. VeganerInnen in diesem Punkt keinen Mangel fürchten.
Fett = Fett?
Dennoch benötigt der Körper auch Fette aus der Nahrung, um gesund zu bleiben. Aber Fett ist eben nicht gleich Fett. Das Gegenteil von „schlechten“ gesättigten Fettsäuren sind die ungesättigten, die „guten“ Fette. Sie unterstützen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken, halten die Zellwände, das Gehirn sowie den Blutdruck gesund und können nicht vom Körper selbst produziert, sondern müssen von außen zugeführt werden.
Unterschieden werden sie in einfach und mehrfach ungesättigt (z. B. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren). Zu finden sind sie z. B. in Nüssen, Saaten und Kernen, Oliven-, Raps-, Distel- oder Leinöl. Auch Avocados und fetter (See)Fisch (z. B. Makrele, Hering, Lachs) sind hinsichtlich der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wahre Booster für die Gesundheit.
Bevorzugen Sie nach Möglichkeit kalt gepresste Öle, da diese mehr wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Allerdings sind diese nicht hitzebeständig. Zum Braten sollten daher raffinierte (behandelte) Öle verwendet werden, da diese bei starkem Erhitzen nicht verbrennen.
Grobe Faustregel für gesunde Ernährung
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Erwachsenen für eine optimale Nährstoffversorgung täglich 55 Prozent Kohlenhydrate, 30 Prozent Fett und 15 Prozent Eiweiß. Last but not least und nicht zu vergessen: Ihr Körper braucht täglich ausreichend Flüssigkeit. Trinken Sie rund 1,5 bis 2 Liter am Tag – am besten Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.