Hernien Kompakt-Info
Gesundheitswissen to go
Eine Hernie, auch Weichteilbruch oder Bauchdeckenbruch genannt, ist eine angeborene oder erworbene Lücke der Bauchwand. Durch diese können sich Gewebe oder Organe aus dem Leibesinneren nach außen stülpen. Neben Schmerzen und keiner besonders schönen Optik kann das dazu führen, dass die ausgestülpten Teile eingeklemmt und daher weniger durchblutet werden, was zu schweren Schäden bis hin zum Absterben führen kann.
Hernien können angeboren sein oder durch bestimmte Faktoren begünstigt werden.
Dazu gehören Übergewicht, ein schwaches Bindegewebe oder zunehmendes Alter. Generell gelten bei der Hernienvorbeugung die gleichen Faktoren, die auch eine gesunde Lebensweise ausmachen: ausreichend Sport und eine ausgewogene Ernährung können das Entstehungsrisiko senken. Auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin wirkt sich grundsätzlich positiv aus. Ansonsten sollten bestehende Erkrankungen,
wie chronischer Husten oder Verstopfungen, frühzeitig behandelt werden, damit der Druck auf die Bauchdecke und den Beckenboden nicht zu lange bestehen bleibt. Ab einem gehobenen Alter sind regelmäßige allgemeine Vorsorgeuntersuchungen eine gute Vorbeugung gegen Hernien.
Der Leistenbruch ist mit etwa 80 Prozent die häufigste Bauchwandhernie. Weltweit werden jährlich rund 20 Millionen Leistenhernien operiert.
Grundsätzlich sollte jeder Bruch operiert werden, da dieser nicht von selbst heilt und sich mit der Zeit vergrößert. Außerdem können sich Darmanteile einklemmen und so zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.
Heutzutage stehen zahlreiche operative Methoden und Materialien für die Behandlung von Hernien zur Verfügung: Über offene Schnitttechniken mit direkter Naht und/oder zusätzlicher Netzverstärkung bis hin zu den verschiedensten laparoskopischen Methoden. Bruchoperationen werden vom Schwierigkeitsgrad oft unterschätzt. Keine OP-Methode ist für jede/jeden Betroffenen gleich gut geeignet, sodass für jede/jeden einzelnen ein maßgeschneidertes Versorgungskonzept erstellt werden muss. Die Operationen können in Allgemein-, Regional- oder Lokalanästhesie, entweder als tagesklinischer Eingriff oder kurzzeitstationärer Aufenthalt, durchgeführt werden.
Das Klinikum Schärding bietet als österreichweit zweites zertifiziertes Hernienkompetenzzentrum höchste Expertise auf dem Gebiet der Hernienchirurgie. Im Kompetenzzentrum werden alle Formen der Bauchwandchirurgie angeboten, vom Leistenbruch bis hin zu großen Bauchwanddefekten und komplexen Bruchformen – und das sowohl in offener als auch laparoskopischer Technik.