Alkohol Kompakt-Info
Gesundheitswissen to go
Alkohol – ein gefährlicher und falscher „Freund“
Alkohol ist, neben Zigaretten, in Österreich Volksdroge Nummer eins und wird immer noch viel zu häufig gerne verharmlost: Das tägliche Feierabendbierchen, das Achterl Wein in Ehren oder das Schnäpschen aus Selbstangesetztem und der damit verbundene Schwips sind nach wie vor salonfein. Alkohol dient oft als Stimmungsaufheller, denn er aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn und regt die Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin und Serotonin an. Die Folgen davon sind bekannt – man fühlt sich selbstbewusster, lockerer, ungehemmter, kann scheinbar (!) besser mit Stress besser umgehen. Viele sind sich des hohen Suchtpotenzials von Alkohol und der schweren schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit durch den Konsum jedoch nicht bewusst.
Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum
Wer häufig (zu) viel Alkohol trinkt, läuft Gefahr, seiner Gesundheit massiv zu schaden. Allem voran wird die Leber in Bedrängnis gebracht, die für den Abbau des Alkohols im Körper verantwortlich ist. Neben der toxischen Wirkung an sich sind es vor allem die Alkohol-Abbauprodukte Acetaldehyd und Acetat, die das Lebergewebe schleichend zerstören. Dies führt zu Erkrankungen, die von einer Fettleber bis hin zur lebensbedrohlichen Leberzirrhose reichen können. Bösartige Tumorerkrankungen der Leber, der Mundhöhle, des Rachenraums und der Speiseröhre oder des Enddarms sind häufig auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Ebenso gehören chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, erhöhte Schlaganfallneigung) sowie Schädigungen des Gehirns (Schrumpfung durch Absterben von Hirnzellen sowie Leistungsverlust bis hin zu demenziellen Syndromen) zu den Folgen von regelmäßigem Alkoholverzehr. Bei Männern verringert Alkohol zudem die Potenz und generell wird – bei Männern wie auch Frauen – die sexuelle Erlebnisfähigkeit stark herabgesetzt.
Neben den körperlichen Schäden, die Alkohol anrichtet, ist vor allem auch die psychische Gesundheit bedroht: Regelmäßiges Trinken von Alkohol kann Persönlichkeitsveränderungen sowie Kontrollverlust auslösen, die sich in Unzuverlässigkeit, Unruhe, vielfältigen Ängsten, Reizbarkeit und auch Depressionen bis hin zu Suizidgedanken äußern können. Die sozialen Auswirkungen dessen treffen über kurz oder lang das gesamte Familien- und Freundeskreisgefüge. Im Berufsleben kommt es zu häufigen Krankenständen, was irgendwann Kündigungen und Erwerbslosigkeit nach sich ziehen kann. Alkoholismus ist eine Spirale, die sich unbehandelt unaufhaltsam nach unten dreht.
„Ich hab´s im Griff!“ – ist das wirklich so?
Viele Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, erkennen die Warnsignale des Körpers und der Psyche nicht, da der Körper sich an die toxische Substanz gewöhnt. Sie scheinen mehr und mehr zu vertragen, das Betrunkensein ist reduziert und die Alkoholtoleranz steigt. Oft entsteht so das trügerische Gefühl, der Alkohol könne ihnen nichts anhaben. Dies ist jedoch ein schmaler Grat, denn hieraus kann sich schnell eine Alkoholabhängigkeit entwickeln, also eine manifestierte Suchterkrankung, die dringend behandlungsbedürftig ist. Daher sollte regelmäßiger Alkoholkonsum nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Wer weniger trinkt, riskiert weniger seine psychische und körperliche Gesundheit!
Tipps, um den Alkoholgenuss einzudämmen
- Gewohnheiten brechen: Überlegen Sie, ob das automatische Feierabendbier wirklich sein muss oder ob Sie stattdessen vielleicht zum Beispiel nochmal lieber einen kleinen Spaziergang um den Block machen.
- Legen Sie sich zu Hause keinen Alkoholvorrat an.
- Freizeitaktivitäten: Bewegen Sie sich viel, wählen Sie Aktivitäten, bei denen kein Alkohol getrunken wird, z. B. Sport.
- Soziale Kontakte pflegen: Rufen Sie eine Freundin/einen Freund an, um ein wenig zu plaudern oder sich ihren Frust von der Seele zu reden. Suchen Sie Kontakt zu Menschen, die keinen oder wenig Alkohol trinken.
- Entspannung: Wenn Sie sich gestresst fühlen, legen Sie Ihren Lieblingssong auf und tanzen Sie durch die Wohnung oder legen Sie sich lieber bei Relax-Musik aufs Sofa, anstatt sich ein Glas Wein einzuschenken.