Studienreise zum Thema Demenz
Deutschland & Holland
Klinikum St. Marien in Amberg
Im Jahr 2010 waren beinahe 49% der Patienten im Krankenhaus St. Marien über 60 Jahre alt. Im Jahr 2012 bereits 51%. Entsprechend steigt auch ständig die Zahl der Patienten, die an Demenz erkrankt sind. Problematisch ist vor allem, dass ein Krankenhausaufenthalt zu gravierenden Verschlechterungen der Demenzsymptomatik führen kann. Häufig sind die Angehörigen zeitlich und emotional stark belastet und das Pflegepersonal steht oft unter massiven Druck.
So setzten sich die Mitarbeiter das Krankenhauses das Ziel, konkrete Hilfe für die erkrankten Menschen und deren Angehörigen zur Verfügung zu stellen, und auf einen wertschätzenden und vertrauensvollen Umgang mit Patienten und deren Angehörigen zu achten. Weiters sollte der Aufenthalt für den Patienten, die Angehörigen und die Pflegekräfte möglichst stressfrei verlaufen und ein Problembewusstsein in der Bevölkerung sollte geweckt werden.
ZukunftsDORF - Legden
Legden ist eine 7.000-Einwohner-Gemeinde mit den Ortsteilen Legden und Asbeck.
Auch hier wird der Anteil der älteren Menschen immer größer. Der Bedarf an altengerechten Angeboten wächst zunehmend. Legden hat sich Zukunftsthemen wie ärztlicher Versorgung, Pflege, Mobilität, barrierefreies Wohnen und Einkaufen gewidmet und ist überzeugt, dass die Herausforderungen gemeistert werden können. Es geht vor allem um Bewusstseinsbildung die Jung und Alt verbinden kann.
Legden wurde zu einer Modellregion, an der sich andere Regionen (Länder) orientieren können, denn es gibt noch keine vergleichbaren Projekte.
Das Zukunftsdorf wurde im Rahmen der Regionale 2016 entwickelt und die Projektphase endet mit 2016.
Demenzdorf „De Hogeweyk“
„De Hogeweyk“ besteht aus einer 15 000m2 , die zur Hälfte bebaut ist. Die andere Hälfte sind Freiflächen, die der Bewegung im Freien dienen.
Die 152 Bewohner wohnen in den 23 Wohnungen der Reihenhäuser, die um die verschiedenen Plätze, Gassen und Höfe angeordnet sind. In jeder Wohnung wohnen sechs bis sieben Personen, die je nach Lebensstilen der Niederländer gestaltet ist. So wohnt jemand aus dem bäuerlichen Milieu in der Wohnung, die diesem Lebensstil angepasst wurde oder jemand aus dem städtischen Milieu, in die eigens für diesen Bereich angepasste Wohnung. Es wurde in der Wohnraumgestaltung nicht nur auf Einrichtungsgegenstände Bezug genommen, sondern auch baulich unterscheiden sich die Wohnungen. So ist die Küche im indischen Stil sehr zentral und geräumig damit jeder Bewohner mitkochen kann. Im gehobenen Lebensstil spielt dies keine Rolle, denn diese Bewohner hatten Angestellte, die für sie kochten.
Jedem Bewohner steht es offen, sich außerhalb der Wohnung, im Freien zu bewegen, denn die ganze Wohnanlage ist barrierefrei angelegt.
In der „De Hogeweyk“ befindet sich die gesamte Infrastruktur wie in einem Dorf z.B. eine Kneipe, Theater, Supermarkt, Reisebüro, Vereinsräume…. In jeder Wohnung werden alle anfallenden Hausarbeiten wie Wäsche waschen, Bügeln, Einkaufen und Kochen durchgeführt. Die Bewohner werden aktiv in die Hausarbeit eingebunden, um Parallelen zu ihrem früheren Leben herzustellen.
Pflegeschiff J. Henry Dunant
Bei diesem Schiff handelt es sich um ein Urlaubsschiff des Roten Kreuz aus den Niederlanden für Pflegebedürftige.
1953 herrschte in Holland ein extremes Hochwasser das dazu führte, den Krankenhausbetrieb auf ein Schiff zu verlegen. Nach dem Hochwasser wurde das Krankenhausschiff mit Spendengeldern vom Roten Kreuz erworben und nach dem Gründer Henry Dunant benannt.
Seither wird das Schiff von März bis Dezember genutzt, um kranken und beeinträchtigten Menschen, auch beatmungs- und dialysepflichtige, einen einwöchigen Urlaub zu ermöglichen.
Bis auf wenige Monate ist das Schiff immer ausgebucht, denn für viele pflegebedürftige Personen ist eine Woche Schifffahrt eine willkommene Abwechslung vom Alltag.