Singen in der Altenpflege
Singen in der Altenpflege beginnt schon in der Ausbildung
Dem Singen wird eine große Anzahl an positiven Wirkungen zugeschrieben. Um diese vermehrt in den Alltag eines Alten-/Pflegeheimes einfließen zu lassen, werden Auszubildende in der Singkompetenz gestärkt.
Damit unsere Auszubildenden, besonders die, die sich der Altenarbeit verschrieben haben, das Singen auch als Pflegemaßnahme einsetzen, wird bei uns in der Ausbildung viel gesungen. Es beginnt schon am 1. Tag der Ausbildung. Besonders einfache Lieder, sogenannte Chants, werden verwendet um die Angst vor dem „falschen Ton“ abzubauen. Es ist immer wieder zu beobachten, wie schnell die Scheu und Angst vor dem Singen fällt und die Freude daran wiederentdeckt wird.
Auch während so mancher Unterrichtsstunde wird mit Annemarie Doppler (Lehrerin für Gesundheitsberufe) gesungen. Dies hat den Effekt, dass die Konzentrationsfähigkeit wieder gestärkt und Stress reduziert wird. Singen wird auch in der Wissenschaft als gesundheitsfördernd beschrieben. So beschreibt Gerald Hüther (Neurobiologe und wissenschaftlicher Beirat von „Singende Krankenhäuser), dass das Glücksgefühl durch das Singen steigt (Glückshormone werden freigesetzt). Weiters können Schmerzen gelindert werden, soziale Interaktionen steigen und Selbstheilungskräfte gestärkt werden.
Singen hat sich in der täglichen Arbeit der Pflegepersonen im Altenheim etabliert.
Anwendungsbereiche gibt es unterschiedliche, wie zum Beispiel die tägliche Aktivierung. So wird so mancher Bewohner eines Altenheimes mit einem Lied geweckt um sein beschwerliches „aus dem Bett kommen“ zu einem freudigen Erlebnis werden zu lassen. Eine Lehrgangsteilnehmerin der Fach-SozialbetreuerInnen in Ausbildung beschreibt dies so: „Wenn ich das Lied „Guten Morgen Sonnenschein“ anstimme, singt Frau Greta mit und verlässt mit Hilfe das Bett ohne Widerstand.“
Das gemeinsame Singen „alter“ Volkslieder lässt Lebenserinnerungen wieder lebendig werden und Wohngemeinschaften intensiver erleben.
Besonders bei demenzerkrankten Menschen hat das Singen einen sehr positiven Effekt. Wenn Pflegepersonen singen, verbessert sich bei den demenzerkrankten Menschen die Körperhaltung. Ihre Bewegungen werden kontrollierter und symmetrischer und führen verlorengegangen geglaubte Aktivitäten des täglichen Lebens wieder aus.
Singen ist somit eine einfache Möglichkeit, Interaktionen zwischen den Pflegepersonen und den alten Menschen zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.