IUE
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Freistadt
Integrierte Unterrichtseinheiten Allgemein(IUE)
Ausgangspunkt für IUE ist ein für die Pflege bedeutendes Thema. Dies unterscheidet sich von themenzentrierten Unterrichtseinheiten, die allgemein an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bereits praktiziert werden und sich an einem Krankheitsbild oder einer Lebensaktivität orientieren. Es geht schwerpunktmäßig um die psychosozialen Aspekte der Krankheit und deren Auswirkungen auf den/die Patient/in und sein/ihr Umfeld. In Zusammenhang mit dem Umfeld, werden auch die Auswirkungen auf das Pflegepersonal miteinbezogen. Weiteres wird die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Beziehungskonstellation gelenkt. Es soll ein Erfahrungsraum für die Verhaltensmuster, Werte, Vorstellungen und Reaktionen des Auszubildenden geschaffen werden.
Gründe die für integrierten Unterricht sprechen
- In der Pflege findet eine Verschiebung in Richtung therapeutisch-pflegerischer Inhalte statt. Dieser Situation muss auch im Unterricht Rechnung getragen werden. Inhalte wie Kommunikation und Ethik gewinnen z.B. an Bedeutung und wollen in die verschiedensten Pflegethemen integriert werden.
- Die Einbindung und Beratung von Angehörigen sowie die zunehmende Verschiebung von verkürzten Krankenhausaufenthalten hin in den ambulanten Bereich, stellen hohe Anforderung an kommunikative und reflexive Fähigkeiten. Diesem Anspruch liegt die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung zu Grunde.
- Vernetzung zwischen Personen und Institutionen muss vermehrt gefördert werden und im Unterricht praktisch gelernt und gelebt werden.
- Das Spannungsverhältnis, Theorie – Schule und Praxis – beruflicher Alltag, ist ein (traditionell) stabilisiertes Faktum, das aufgebrochen gehört. Die Realität ist nicht so, dass es genügen kann Fachwissen zu vermitteln, um anschließend das Gelernte in der Realität wieder zu finden. Deshalb ist es wichtig im Unterricht einen Grundstein für ein mitgedachtes, selbstgesteuertes Lernen zu legen.
- Pflege ist auch ständige Arbeit mit Gefühlen und Emotionen. Konfrontation mit Intimität, Leben, Sterben, Tod und Leid, gehören zum Alltag. Es geht nicht darum die „richtigen Gefühle“ zu haben, sondern um einen adäquaten Umgang mit Gefühlen. Es muss gelernt werden angemessen auf eigene Erlebnisse und auf Gefühle Anderer zu reagieren und dies nicht nur als Momentaufnahme, sondern in einem Beziehungsprozess.
- Das Erkennen von Zusammenhängen muss in der Gruppe geübt werden, nur dann wird es möglich mit vielschichtigen Handlungssituationen angemessen umzugehen.